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Gold fällt von zweiwöchigem Hoch, da US-Dollar sich festigt, Fed-Turbulenzen im Fokus

FXStreetAug 27, 2025 12:24 PM
  • Gold zieht am Mittwoch zurück, nachdem es ein zweiwöchiges Hoch von 3.394 USD erreicht hat, belastet durch einen stärkeren US-Dollar.
  • Politische Unsicherheit vertieft sich, da Trump versucht, die Fed-Gouverneurin Lisa Cook abzusetzen.
  • Der wirtschaftliche Kalender in den USA ist leicht, was den Fokus auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag und die Kern-PCE-Inflation am Freitag lenkt.

Gold (XAU/USD) handelt am Mittwoch auf der Rückseite, da der US-Dollar (USD) an Stärke gewinnt und steigt, trotz der politischen Turbulenzen rund um den Versuch des US-Präsidenten Donald Trump, die Gouverneurin der Federal Reserve (Fed), Lisa Cook, abzusetzen.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts hält sich XAU/USD nahe 3.380 USD zu Beginn der amerikanischen Sitzung, nachdem es während der asiatischen Stunden kurz auf etwa 3.373 USD gefallen war. Die Bewegung spiegelt moderate Gewinnmitnahmen wider, nachdem es ein frisches zweiwöchiges Hoch erreicht hatte. Dennoch bleibt die Abwärtsseite gepuffert, da die Märkte die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der Fed und die dovishen Anmerkungen von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell in Jackson Hole abwägen, wo er andeutete, dass die Bedingungen "Zinssenkungen rechtfertigen könnten" in naher Zukunft.

Angesichts des wachsenden Drucks auf die Zentralbank scheint Trumps Drang, Fed-Gouverneurin Lisa Cook abzusetzen, weniger mit umstrittenen Hypothekenbetrugsanschuldigungen zu tun zu haben und mehr mit dem Ziel, die Geldpolitik nach seinen politischen Zielen umzugestalten. Am Dienstag erklärte er, dass er bald eine "Mehrheit" im Gouverneursrat der Fed anführen wolle, eine Verschiebung, die die Institution in Richtung aggressiverer Zinssenkungen neigen könnte. Cook hat jedoch geweigert, zurückzutreten, und bereitet sich darauf vor, den Schritt vor Gericht anzufechten, was einen Rechtsstreit einleitet, der die Grenzen der präsidentiellen Macht über die Fed testen könnte.

Marktbewegungen: US-Dollar steigt, Renditen divergieren, Fed-Unabhängigkeit im Fokus

  • Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenbacks gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen misst, steigt am Mittwoch nach einem kleinen Rückschlag am Vortag. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts schwebt der Index nahe 98,65 und erobert verlorenes Terrain zurück, was auf eine erneute Stärke des US-Dollars hinweist.
  • Die Renditen der US-Staatsanleihen zeigen am Mittwoch ein gemischtes Bild. Die 2-jährige Rendite fiel auf 3,66%, den niedrigsten Stand seit Anfang Mai, da die Märkte höhere Wahrscheinlichkeiten für Zinssenkungen der Fed in naher Zukunft einpreisen. Die 10-jährige Rendite stabilisiert sich und schwebt bei etwa 4,27%, nachdem sie unter Druck geraten ist aufgrund erneuter Bedenken über die Unabhängigkeit der Fed. In der Zwischenzeit bleibt die 30-jährige Rendite bei etwa 4,92% erhöht, was auf anhaltende Inflationssorgen und eine breitere Vorsicht hinsichtlich der langfristigen politischen Ausrichtung hinweist.
  • Die Federal Reserve hat ihrerseits entschieden zurückgewiesen und erklärt, dass der Status von Gouverneurin Cook unverändert bleibt, es sei denn, ein Gericht entscheidet anders. In einer Erklärung betonte die Zentralbank, dass die Gouverneure feste 14-jährige Amtszeiten haben und nur "aus wichtigem Grund" abberufen werden können, wobei die Amtszeitsschutzmaßnahmen als wichtige Sicherheitsvorkehrung für die Unabhängigkeit der Geldpolitik beschrieben werden. Da Cook schwört, zu klagen, und die Fed standhaft bleibt, sehen sich die Märkte nun der Aussicht auf einen langwierigen rechtlichen und politischen Stillstand gegenüber. Für Gold verstärkt dieser Machtkampf seine Attraktivität als sicherer Hafen, da Investoren sich gegen institutionelle Unsicherheit und das Risiko tieferer politischer Eingriffe in die Geldpolitik absichern. Laut CNBC könnte Cooks Klage bereits am Mittwoch eingereicht werden.
  • Im Handelsbereich verdoppelten sich die US-Zölle auf indische Importe am Mittwoch auf 50%, nachdem eine neue 25%-Abgabe in Kraft trat, die eine breite Palette von Waren – von Textilien und Schuhen bis hin zu Schmuck und Chemikalien – betrifft. Der Schritt, der darauf abzielt, Neu-Delhi wegen seiner fortgesetzten Käufe von vergünstigtem russischem Öl unter Druck zu setzen, bringt fast die Hälfte von Indiens 87 Milliarden Dollar an jährlichen Exporten in die USA in eine scharfe Wettbewerbsnachteile.
  • Die Europäische Union (EU) bereitet sich darauf vor, diese Woche einen Vorschlag zur Abschaffung von Zöllen auf US-Industriwaren zu unterbreiten, um den Forderungen von US-Präsident Trump nachzukommen, so Bloomberg. Im Gegenzug wird erwartet, dass Washington die Autozölle auf EU-Fahrzeuge von 27,5% auf 15% senkt, möglicherweise rückwirkend zum 1. August. Der Vorschlag würde auch den Zugang zu amerikanischen Meeresfrüchten und landwirtschaftlichen Produkten erweitern, um die eskalierenden Handelskonflikte zwischen den beiden Volkswirtschaften zu entschärfen.
  • Die wirtschaftlichen Daten aus den USA malten am Dienstag ein gemischtes Bild. Die Bestellungen für langlebige Güter fielen im Juli um 2,8% aufgrund schwächerer Flugzeugbuchungen, aber die Bestellungen für langlebige Güter ohne Transport stiegen um 1,1%, was auf eine zugrunde liegende Widerstandsfähigkeit hinweist. In der Zwischenzeit fiel der Verbraucherindex des Conference Board im August auf 97,4 von 98,7, wobei der Erwartungsindex unter die 80-Marke fiel, die oft auf Rezessionsrisiken hinweist.
  • Der Kalender für Mittwoch ist relativ leicht, was die Märkte in einer konsolidierenden Stimmung hält. Händler blicken voraus auf die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag für frische Signale zum Arbeitsmarkt, gefolgt vom US-Kernbericht zur persönlichen Konsum-Ausgaben (PCE)-Inflation am Freitag – dem bevorzugten Maßstab der Fed – der voraussichtlich das wichtigste Ereignisrisiko der Woche darstellen wird.

Technische Analyse: XAU/USD rutscht von zweiwöchigem Hoch ab, bullische Struktur intakt

XAU/USD rutscht am Mittwoch ab, nachdem es ein frisches zweiwöchiges Hoch von 3.394 USD erreicht hat, wobei Käufer ihre Long-Positionen vor der wichtigen psychologischen Marke von 3.400 USD abbauen. Der Rückzug spiegelt milde Gewinnmitnahmen wider, da Verkäufer in der Nähe des Widerstands wieder aufgetaucht sind, um den weiteren Aufwärtsmomentum zu begrenzen.

Auf der Abwärtsseite liegt die unmittelbare Unterstützung zwischen dem 21-periodischen einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA) bei 3.370 USD und dem 100-periodischen SMA bei 3.358 USD, was diese Konfluenzzone um 3.370-3.350 USD zu einem entscheidenden Boden für die kurzfristige Preisbewegung macht. Solange Gold über diesem Bereich bleibt, bleibt die breitere bullische Struktur intakt. Ein entscheidender Durchbruch nach unten würde jedoch das Niveau von 3.340 USD freilegen, gefolgt von der nächsten Unterstützung bei 3.320 USD.

Die Momentum-Indikatoren bleiben konstruktiv, zeigen jedoch Anzeichen der Mäßigung. Der Relative Strength Index (RSI) ist auf 55 gefallen und hat sich von nahezu überkauften Territorien zurückgezogen, während der Moving Average Convergence Divergence (MACD) weiterhin über der Signallinie handelt, jedoch mit sich verengenden Histogrammbalken, was auf nachlassendes Aufwärtsmomentum hinweist.

Gold - Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.

Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.

Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.

Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.

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