London, 15. Aug (Reuters) - Die US-Regierung erwägt Insidern zufolge, für die Entwicklung von Erdgas- und Flüssigerdgasprojekten (LNG) in Alaska russische Atomeisbrecher zu nutzen. Dies sei eine der möglichen Vereinbarungen, die bei dem Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Freitag in dem Bundesstaat angestrebt werden könnten, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Stellungnahmen des Weißen Hauses oder des Kremls lagen zunächst nicht vor. Die bisherigen Gespräche zwischen den USA und Russland über die Ukraine haben auch Diskussionen über Wirtschaftsabkommen beinhaltet.
Reuters konnte zunächst nicht feststellen, welches konkrete Projekt von einer solchen Vereinbarung profitieren könnte. Ein Branchen-Insider sagte, das 44 Milliarden Dollar schwere Vorhaben Alaska LNG habe keinen Bedarf für russische Eisbrecher angemeldet. Die Schiffe könnten jedoch auch den Transport von Baumaterial und Ausrüstung in abgelegene Gebiete Alaskas erleichtern. Russland betreibt die weltweit einzige Flotte von Atomeisbrechern, die eine Schlüsselrolle für den ganzjährigen Schiffsverkehr auf der Nordseeroute spielen. Trump wirbt bei Kunden in Asien für LNG aus Alaska, um deren Abhängigkeit von russischen Lieferungen zu verringern.
Trump setzt im Gegensatz zu seinem Vorgänger stark auf fossile Brennstoffe und hat deren Ausbeutung unter dem Wahlslogan "drill baby drill" zu einem zentralen Ziel seiner zweiten Amtszeit gemacht. Die USA gehören inzwischen auch zu den wichtigsten Erdgas-Lieferanten Deutschlands, nachdem die Versorgung aus Russland nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine eingestellt wurde.