Der Goldpreis (XAU/USD) korrigiert am Mittwoch auf etwa 3.360,00 USD nach einer dreitägigen Gewinnserie. Das Edelmetall zieht sich zurück, obwohl die Händler zunehmend zuversichtlich sind, dass die Federal Reserve (Fed) ihren geldpolitischen Expansionszyklus in der Sitzung im September wieder aufnehmen wird.
Sinkende Zinsen der Fed sind positiv für zinslose Anlagen wie Gold.
Händler haben die dovishen Wetten der Fed erheblich erhöht, da der Bericht über die US Nonfarm Payrolls (NFP) für Juni Anzeichen einer Verlangsamung der Arbeitsnachfrage gezeigt hat.
Unterdessen hat US-Präsident Donald Trump erklärt, dass er diese Woche den Nachfolger von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler bekannt geben wird. Marktexperten glauben, dass der Eintritt von Trumps Kandidaten in den geldpolitischen Ausschuss niedrigere Zinsen begünstigen wird, da Trump die Fed, insbesondere Vorsitzenden Jerome Powell, mehrfach für die Unterstützung einer restriktiven Geldpolitik kritisiert hat.
Außerdem hat US-Präsident Trump die Liste potenzieller Kandidaten für die Nachfolge von Jerome Powell eingegrenzt. „Wir schauen uns auch den Fed-Vorsitz an, und das sind jetzt noch vier Personen, zwei Kevins und zwei andere Leute“, sagte Trump in einem Interview mit CNBC am Dienstag. Seine Kommentare deuten darauf hin, dass der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, und der ehemalige Fed-Gouverneur Kevin Warsh potenzielle Kandidaten sind, um Powell zu ersetzen.
Der Goldpreis handelt innerhalb der symmetrischen Dreiecksformation, was auf Unentschlossenheit unter den Marktteilnehmern hinweist. Das gelbe Metall oszilliert um den 20-Tage-Exponentialgleitenden Durchschnitt (EMA), der bei etwa 3.323 USD notiert und einen Seitwärtstrend anzeigt.
Der 14-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) schwankt im Bereich von 40,00-60,00 und deutet auf eine starke Verringerung der Volatilität hin.
Wenn der Goldpreis unter das Tief vom 29. Mai bei 3.245 USD fällt, würde er in Richtung der runden Unterstützung bei 3.200 USD und dem Tief vom 15. Mai bei 3.121 USD fallen.
Alternativ wird der Goldpreis in ein unkartiertes Gebiet eintreten, wenn er entscheidend über die psychologische Marke von 3.500 USD ausbricht. Mögliche Widerstände wären 3.550 USD und 3.600 USD.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.