Dubai, 12. Jul (Reuters) - Der Iran will trotz neuer gesetzlicher Beschränkungen grundsätzlich weiter mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zusammenarbeiten. Außenminister Abbas Araghtschi sagte jedoch am Samstag, der Zugang zu den kürzlich bombardierten Atomanlagen des Landes werfe Sicherheits- und Schutzfragen auf. Er verwies staatlichen Medien zufolge auf ein neues Gesetz, das nach den israelischen und US-Luftangriffen im vergangenen Monat vom Parlament in Teheran verabschiedet wurde. Demzufolge müssen Inspektionen der Atomanlagen durch die IAEA vom Obersten Nationalen Sicherheitsrat genehmigt werden.
Araghtschi begründete die neuen Hürden für die Inspektoren mit den Folgen der Angriffe. "Die Gefahr der Verbreitung radioaktiven Materials und das Risiko der Explosion von Restmunition sind ernst", sagte er. Der Zugang von IAEA-Inspektoren zu den Atomanlagen habe daher sowohl einen Sicherheitsaspekt als auch einen Aspekt, der die Sicherheit der Inspektoren selbst betreffe. Anträge der IAEA auf eine fortgesetzte Überwachung würden vom Sicherheitsrat von Fall zu Fall unter Berücksichtigung dieser Faktoren entschieden.
Für künftige Verhandlungen über das iranische Atomprogramm bekräftigte Araghtschi die Bedingungen seiner Regierung. Diese werde keinem Abkommen zustimmen, das dem Land die Urananreicherung nicht erlaube, sagte er. Zudem müssten sich Gespräche auf das Atomprogramm beschränken und dürften nicht Verteidigungsfragen wie das iranische Raketenprogramm umfassen. Israel und die USA hatten unter anderem Einrichtungen des iranischen Atomprogramms angegriffen. Westliche Staaten werfen dem Iran seit langem vor, den Bau einer Atombombe anzustreben, was die Regierung in Teheran bestreitet.