Stuttgart, 30. Jun (Reuters) - Befürchtungen in der Autoindustrie über Produktionsausfälle wegen gebremster Rohstoffexporte aus China haben sich beim Autobauer Mercedes-Benz bisher nicht bewahrheitet. Mit Blick auf die Versorgung mit seltenen Erden erklärte Produktionschef Jörg Burzer am Montag, er könne zwar keine Entwarnung geben. Doch das Unternehmen habe einen sehr guten Überblick über mögliche Risiken in der Lieferkette und treffe wenn nötig Vorkehrungen. "Bisher ist noch nichts passiert. Ich gehe davon aus, dass es auch so bleibt."
Anders als in der Branche erwartet, gibt es bisher auch keinen Lieferstau von Motoren oder Komponenten in die USA trotz der seit einigen Monaten geltenden höheren Importzölle, wie Burzer erklärte. Von Logistikfachleuten hieß es, die in kurzer Frist geänderten Regeln könnten die Abfertigung etwa von Schiffslieferungen bremsen. Vor dem Hintergrund der Zölle prüft Mercedes-Benz jedoch weiter, ob für die lokale Produktion in den USA auch mehr in die Fertigung von Teilen oder Motoren investiert werden muss. Die Herausforderung dabei sei, in den USA die Zulieferer dafür zu finden, erklärte Burzer. Mehr Lokalisierung habe generell den Vorteil einer stabileren und nachhaltigeren Lieferkette mit kürzeren Wegen. "Wir schauen uns konstant an, wie wir mehr lokalisieren können", ergänzte er.