Genf/Berlin, 20. Jun (Reuters) - Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben erstmals nach Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran mit der Führung in Teheran persönlich Verhandelt. Bundesaußenminister Johann Wadephul sprach nach dem Ende des dreistündigen Treffens am Freitag in Genf von "ernsthaften Gesprächen", die er und seine britischen und französischen Kollegen mit dem iranischen Ressortchef Abbas Araghtschi geführt hätten. Es sei der Eindruck entstanden, "dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle Fragen weiter zu sprechen".
Wichtig sei, dass die USA an weiteren Verhandlungen und an einer Lösung beteiligt seien, sagte Wadephul. Für die Bundesregierung habe dabei Priorität, dass die Sicherheitsinteressen des Staates Israel gewahrt blieben.
Die Verhandlungen konzentrieren sich auf das iranische Atomprogramm. Israel begründet seine Angriffe damit, dass der Iran kurz vor dem Besitz von Atomwaffen stehe, was die Regierung in Teheran zurückweist. Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot sagte, das Treffen könne den Weg ebnen für richtige Verhandlungen mit dem Iran. Auch der britische Außenminister David Lammy betonte die Notwendigkeit weiterer Gespräche. An dem Treffen nahm auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas teil.