17. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Konflikt zwischen Israel und dem Iran, den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und um die Auswirkungen auf die Region. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
17.10 Uhr - Das Auswärtige Amt kündigt einen zweiten Sonderflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman an, um Deutsche aus Israel auszufliegen. Der Flug sei für Donnerstag geplant, teilt eine Ministeriumssprecherin in Berlin mit. Ein für Mittwoch geplanter Flug von Amman nach Deutschland bietet den Angaben zufolge Platz für 180 Personen. Die auf der Krisenvorsorgeliste Elefand registrierten Deutschen werden über die Details informiert, wie die Sprecherin weiter erklärt. Mit Blick auf Iran heißt, dass die Grenze zwischen Iran und Armenien und zwischen Iran und der Türkei geöffnet seien. "Die Bundesregierung prüft fortwährend alle Optionen für Ausreisemöglichkeiten und steht dazu im Krisenstab mit den Auslandsvertretungen der Region in engem Informationsaustausch." Den weiteren Angaben zufolge sind bei Elefand derzeit über 4000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten, in Iran sind es über 1000 Registrierungen.
16.25 Uhr - Kanzler Friedrich Merz hat europäische Hilfe angeboten, wenn es zu einem Wiederaufleben der diplomatischen Gespräche mit Iran kommen sollte. "Wir wären bereit, uns daran zu beteiligen, so wie ja vor diesem Angriff Israels auch", sagt Merz am Rande des G7-Gipfels zu Welt-TV mit Blick auf Deutschland, Frankreich und Großbritannien. "Ich kann mir offen gestanden kaum noch vorstellen, dass das Mullah-Regime wieder zurückkehrt in die alten Funktionen, zumal ja große Teile der militärischen Führung nicht mehr leben", fügt er hinzu.
13.45 Uhr - Die israelische Luftwaffe hat bisher nicht die unterirdische iranische Atomanlage Fordow angegriffen. Ein Vertreter des israelischen Militärs erklärt, dass dies noch geschehen könnte. "Wir ergreifen Maßnahmen, um eine nukleare Katastrophe zu vermeiden." In der Nacht zum Dienstag seien im Iran Dutzende Ziele angegriffen worden, die mit dem iranischen Nuklear- und ballistischen Raketenprogramm in Verbindung stünden. Der Iran habe bislang rund 400 ballistische Raketen und Hunderte von Drohnen auf Israel abgefeuert. Die Angriffe gingen allerdings zahlenmäßig zurück, was zeige, dass Israel die iranischen Fähigkeiten zum Raketenabschuss bereits reduziert habe.
13.00 Uhr - Bundesaußenminister Johann Wadephul mahnt Verhandlungen an. Die iranische Regierung müsse dazu jetzt ihre Bereitschaft erklären, sagt Wadephul im Interview mit Welt TV. "Wir müssen jetzt schnell sehen, dass diese Feindseligkeiten, dieses kriegerische Tun ein Ende bekommt und dass wir verhandeln können." Die Europäer seien bereit, daran mitzuwirken. Der Minister zeigt sich vorsichtig optimistisch für eine Verhandlungslösung: "Wenn das ernsthaft weiterverfolgt wird, dann gibt es dafür auch eine Aussicht, recht bald."
12.30 Uhr - Der Kreml sieht bei Israel derzeit kein Interesse an Vermittlungsbemühungen im Konflikt mit dem Iran. Sprecher Dmitri Peskow spricht vor Journalisten von einer "galoppierenden Eskalation" und ruft beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Russlands Angebot zur Vermittlung zwischen Israel und Iran bleibe bestehen.
11.20 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten in keiner Weise versucht, den Iran für Friedensgespräche zu erreichen. "Der Iran hätte das Abkommen annehmen sollen, das auf dem Tisch lag", schreibt Trump auf seiner Plattform Truth Social.
10.25 Uhr - Die ersten Evakuierungsflüge aus dem Nahen Osten sind nach Behördenangaben in der Slowakei und Tschechien eingetroffen. Die slowakischen Behörden geben bekannt, dass der erste Flug mit 73 Personen am späten Montagabend in der Hauptstadt Bratislava gelandet ist. Unter den Passagieren befanden sich 25 slowakische Touristen und fünf Familienangehörige slowakischer Diplomaten, die in Tel Aviv arbeiten. Die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova bestätigt, dass ein Flug mit 66 aus Israel evakuierten Personen nahe Prag eingetroffen ist. Außenminister Juraj Blanar erklärt, die Slowakei habe auch dabei geholfen, Bürger anderer Länder nach Europa zu bringen. Unter den Evakuierten waren demnach 15 Polen, 14 Tschechen, neun Österreicher, zwei Slowenen sowie jeweils ein Staatsbürger aus Estland, Spanien und Malaysia. Es werde für Dienstag ein weiterer Flug vorbereitet. Das Auswärtige Amt in Berlin will für Mittwoch einen Charterflug für Deutsche aus der jordanischen Hauptstadt Amman organisieren. Auch Polen kündigte am Montag an, die Evakuierung von etwa 200 seiner Bürger aus Israel über Jordanien zu organisieren.
09.00 Uhr - US-Präsident Donald Trump will den Konflikt um das iranische Atomprogramm nach Informationen des Senders CBS "ein für allemal" lösen. Die Israelis würden vorerst ihre Angriffe auf Ziele im Iran nicht verlangsamen, zitiert ein CBS-Reporter den Präsidenten auf der Plattform X. Er erwäge, US-Vizepräsident JD Vance oder seinen Sondergesandten Steve Witkoff zu Gesprächen mit der iranischen Führung zu entsenden. Es hänge aber davon ab, was passieren werde, wenn er zurück in Washington sei, wird Trump weiter zitiert.
08.15 Uhr - Das israelische Militär teilt mit, es habe den iranischen Generalstabschef Ali Schadmani getötet. Er sei als Stabschef in Kriegszeiten identifiziert worden und sei der ranghöchste Militärkommandeur gewesen.
07.55 Uhr - US-Präsident Donald Trump ist nach eigener Darstellung nicht wegen einer Vermittlung einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran vorzeitig vom G7-Gipfel nach Washington abgereist. Er weist auf seiner Plattform Truth Social entsprechende Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurück. Macron habe "fälschlicherweise gesagt, ich hätte den G7-Gipfel in Kanada verlassen, um nach D.C. zurückzukehren und dort an einer 'Waffenruhe' zwischen Israel und dem Iran zu arbeiten", schreibt Trump. Macron zufolge hat Trump einen Vorschlag für eine Waffenruhe unterbreitet.
05.50 Uhr - Die Gruppe der sieben mächtigsten Industriestaaten hat in einer am späten Montagabend (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung ihre Unterstützung für Israel zum Ausdruck gebracht und den Iran als Quelle der Instabilität im Nahen Osten bezeichnet.
05.08 Uhr - Die USA erörtern derzeit einem Medienbericht zufolge mit dem Iran die Möglichkeit eines Treffens noch in dieser Woche. Wie Axios am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf vier mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, soll das Treffen zwischen dem US-Gesandten Steve Witkoff und dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi stattfinden. Witkoff und Araghchi sollen dann einen Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel sowie das Atomabkommen besprechen. Reuters konnte die Details des Axios-Berichts nicht sofort unabhängig überprüfen.
05.00 Uhr - Das britische Seesicherheitsunternehmen Ambrey meldet am frühen Dienstagmorgen einen Zwischenfall 22 Seemeilen östlich von Khor Fakkan in den Vereinigten Arabischen Emiraten und nahe der Straße von Hormus. Auf eine Anfrage von Reuters beim emiratischen Außenministerium und dem Containerterminal von Khor Fakkan gab es in den frühen Morgenstunden des Dienstags bisher keine unmittelbare Stellungnahme. Die Meerenge liegt zwischen dem Oman und dem Iran und verbindet den Golf nördlich davon mit dem Golf von Oman im Süden und dem Arabischen Meer dahinter. Etwa ein Fünftel des weltweiten Öl- und Flüssiggasverkehrs wird durch die Meerenge transportiert.
04.45 Uhr - Der Iran hat nach Angaben von mehreren Insidern offenbar den Oman, Katar und Saudi-Arabien um ihren Einfluss auf US-Präsident Donald Trump gebeten, damit dieser den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einer sofortigen Waffenruhe bewegt. Im Gegenzug würde sich der Iran bei den Atomverhandlungen flexibel zeigen, so zwei iranische und drei weitere Insider. Der iranische Außenminister Abbas Araqchi forderte derweil auf X, dass Israel seine Aggression beenden müsse. "Wenn Präsident Trump wirklich an Diplomatie und an der Beendigung dieses Krieges interessiert ist, sind die nächsten Schritte von entscheidender Bedeutung", schrieb Araqchi.
04.07 Uhr - Dem Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zufolge ist die Urananreicherungsanlage in Natans im Zentraliran durch israelischen Beschuss stark beschädigt worden. Dies erklärte Grossi gegenüber der BBC. Er geht davon aus, dass wahrscheinlich 15.000 Zentrifugen zerstört worden sind. Die iranische Anlage in Fordow sei allerdings weitgehend unversehrt geblieben.
03.20 Uhr - US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zufolge strebt US-Präsident Donald Trump immer noch ein Atomabkommen mit dem Iran an. "Natürlich", sagte Hegseth in der Fox-News-Sendung "Jesse Watters Primetime" auf Nachfrage. "Wir sind in der Region defensiv aufgestellt, um stark zu sein und ein Friedensabkommen anzustreben. Und wir hoffen natürlich, dass das auch geschieht", sagte Hegseth. Ein Berater des Weißen Hauses erklärte in einer separaten Nachricht auf X, dass die USA nicht beabsichtigten, den Iran anzugreifen, sondern weiterhin eine defensive Stellung einnehmen würden.
02.05 Uhr - Chinas Botschaft in Israel hat alle chinesischen Staatsbürger wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage zum Verlassen des Landes aufgefordert. Die Botschaft empfiehlt ihren Bürgern dafür, den Grenzübergang nach Jordanien zu nutzen.
01.45 Uhr - US-Präsident Donald Trump wird nach Angaben des Weißen Hauses den G7-Gipfel in Kanada schon am Montagabend verlassen und nach Washington zurückkehren. Er müsse sich um viele wichtige Angelegenheiten kümmern, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt.
01.20 Uhr - Der iranischen Nachrichtenwebsite Asriran zufolge ist das Luftabwehrsystem über dem Atomanlagen-Standort Natans im Zentraliran aktiviert worden. Zudem meldete Asriran mehrere Explosionen in Teheran.
00.55 Uhr - Iranische Staatsmedien melden mehrere Explosionen und den Einsatz des Luftabwehrsystems in der Hauptstadt Teheran.
00.50 - US-Präsident Donald Trump hat am Montag alle Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgefordert. "Der Iran darf keine Atomwaffen haben. Ich habe es immer und immer wieder gesagt. Jeder sollte Teheran sofort verlassen", schrieb er in einem Beitrag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social. Trump bekräftigte außerdem, der Iran hätte ein Atomabkommen mit den USA unterzeichnen sollen.
00.20 Uhr - Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben nach Angaben aus französischen Diplomatenkreisen ihren iranischen Kollegen zur Rückkehr zur Diplomatie aufgefordert. "Die Minister forderten den Iran auf, so schnell wie möglich und ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so die Insider. Der Iran solle außerdem jegliche überstürzte Aktionen gegen westliche Interessen vermeiden und von einer regionalen oder nuklearen Eskalation Abstand nehmen. Die drei als E3 bekannten europäischen Staaten sind Vertragspartner des Atomabkommens mit dem Iran von 2015, das von US-Präsident Donald Trump während seiner ersten Amtszeit einseitig gekündigt worden war. Sie setzten in der vergangenen Woche eine Resolution im Gouverneursrat der UN-Atomenergiebehörde (IAEA) durch, der zufolge der Iran seine Verpflichtungen zur Nichtverbreitung von Kernwaffen verletzt hat.