25. Mai (Reuters) - Die Demokratische Republik Kongo setzt einem Zeitungsbericht zufolge auf eine baldige Vereinbarung mit den USA zur Ausbeutung von Rohstoffen in dem zentralafrikanischen Land. Dabei soll es zum einen um ein Geschäft mit den USA zur Förderung von kritischen Mineralien an der Grenze zu Ruanda gehen, wie die "Financial Times" am Sonntag unter Berufung auf zwei den Verhandlungen nahe stehende Personen berichtete. Teil der Übereinkunft soll demnach aber auch sein, dass die USA einen Friedensschluss des Kongo mit von Ruanda unterstützten Rebellen vermitteln. Die Vereinbarung mit den USA könne bis Ende Juni stehen, so die "FT". Sicher sei die Einigung aber noch nicht.
Die Demokratische Republik Kongo beschuldigt Ruanda seit langem, Vorkommen von Mineralien wie Wolfram, Tantal und Zinn illegal auszubeuten. Den Vorwürfen zufolge sollen monatlich Rohstoffe im Wert von Dutzenden Millionen Dollar nach Ruanda geschmuggelt und dort verkauft werden. Derartige Plünderungen werden von der Regierung in Kinshasa als Haupttreiber ihres Konflikts mit der von Ruanda unterstützten Rebellengruppe M23 im Osten des Kongo gesehen. Dieser hatte sich zuletzt verschärft. Ruanda weist die Vorwürfe des Nachbarlands zurück.
In der vergangenen Woche hatte die Nachrichtenagentur Reuters über die Bestimmungen einer möglichen Übereinkunft des Kongo mit den USA berichtet. Demnach könnten die Bodenschätze im Rahmen eines von den USA ausgehandelten Friedensabkommens legal zur Verarbeitung nach Ruanda exportiert werden.
"MINERALIEN-DEAL"
Der Bergbauminister der Demokratischen Republik Kongo, Kizito Pakabomba, wirbt laut "FT" für ein Abkommen mit den USA. Dies würde helfen, die internationalen Partnerschaften des afrikanischen Landes breiter aufzustellen. Vor allem die Abhängigkeit des Kongo von China bei der Ausbeutung seiner immensen Bodenschätze könne so verringert werden.
Beim US-Außenministerium war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht der "FT" zu erhalten. Der für Afrika zuständige Berater von US-Präsident Donald Trump, Massad Boulos, hatte kürzlich erklärt, die USA peilten für diesen Sommer eine Friedensvereinbarung an. Diese solle von einem "Mineralien-Deal" flankiert werden, mit dem Milliardeninvestitionen aus dem Westen in die Region fließen.