Gold (XAU/USD) steigt am Mittwoch auf 3.308 Dollar zum Zeitpunkt der Erstellung, befeuert durch Bedenken, dass die Spannungen im Nahen Osten erneut außer Kontrolle geraten könnten und durch fiskalische Probleme in den USA. In den späten Handelsstunden am Dienstag berichtete CNN, dass Israel in Erwägung zieht, Nuklearstandorte im Iran ins Visier zu nehmen. Während der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Joe Biden, in der Lage war, die Meinung von Israels Premierminister Benjamin Netanyahu zu ändern, sind die diplomatischen Bemühungen von US-Präsident Donald Trump gescheitert, wobei die Märkte darüber nachdenken, ob Trump Netanyahu noch kontrollieren kann.
In den USA sieht sich Präsident Trump sowohl zu Hause als auch im Kongress Rückschlägen gegenüber, da die Regierung Schwierigkeiten hat, genügend Unterstützung für die Verabschiedung ihres Steuerentwurfs zu gewinnen. Frustration entstand für Trump am Capitol Hill, als er mit Gesetzgebern sprach, die forderten, die Obergrenze für den Abzug von Staats- und Kommunalsteuern (SALT) erheblich zu erhöhen.
Die aktuellen Schlagzeilen über den Nahen Osten und die Blockade im US-Kongress sind ein weiterer Schlag für Präsident Trump und seine Glaubwürdigkeit und in einem breiteren Sinne für die Glaubwürdigkeit des US-Dollars und der US-Wirtschaft. Gold profitiert von Unsicherheit, und es könnte wieder über 3.350 Dollar steigen, sollte Israel seine Pläne bestätigen.
Auf der Oberseite ist der R1-Widerstand bei 3.324 Dollar die erste Marke, auf die man achten sollte, da er mit dem Hoch vom 12. Mai übereinstimmt. Der R2-Widerstand bei 3.354 Dollar folgt nicht weit hinter dem R1 und könnte die Tür für eine Rückkehr zu 3.431 Dollar öffnen, die die Höchststände vom 21. April sowie vom 6. und 7. Mai waren.
Ein dicker Unterstützungsbereich entsteht auf der Unterseite, falls der Goldpreis sinkt. Auf der Unterseite liegt der tägliche Pivot bei 3.263 Dollar. Danach gibt es ein technisches Pivot-Niveau bei 3.245 Dollar und direkt darunter 3.231 Dollar als intraday S1.
XAU/USD: Tageschart
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.