Investing.com - Der Goldpreis hat am Dienstag seine Aufwärtsbewegung eindrucksvoll fortgesetzt. Der Juni-Kontrakt an der US-Warenterminbörse legte um 3,3 Prozent oder 110 US-Dollar auf 3.433,24 US-Dollar je Feinunze zu. Damit summiert sich das Plus aus den vergangenen drei Handelstagen auf über 200 US-Dollar - der Rücksetzer aus der Vorwoche ist damit mehr als aufgeholt.
Händler verweisen auf mehrere Faktoren, die die Nachfrage nach dem Edelmetall gestützt haben. Zum einen hat sich nach dem verlängerten Maifeiertag (1. bis 5. Mai) die physische Nachfrage aus China spürbar belebt. Zum anderen sorgte ein schwächerer US-Dollar - der Dollar-Index gab um 0,6 Prozent nach - für zusätzlichen Rückenwind.
Auch die allgemeine Stimmung an den Märkten spielte Gold in die Karten. "Anleger meiden Risiko. Neue Zölle und die angespannten geopolitischen Lage treiben viele zurück in sichere Häfen wie Gold", erklärte Peter A. Grant, Chef-Metallstratege bei Zaner Metals. Gleichzeitig gerieten US-Aktien unter Druck.
Aus charttechnischer Sicht sieht Grant weiteres Aufwärtspotenzial: "Mehr als 61 Prozent der jüngsten Korrektur wurden bereits wettgemacht. Die nächste Marke bei 3.433 Dollar rückt in greifbare Nähe." Ein Anstieg über diese Hürde könnte laut dem Experten weiteres Vertrauen in das bullische Szenario schaffen - mit einem möglichen Angriff auf die Zone um 3.500 Dollar.
Langfristig sieht Grant sogar Spielraum bis auf 4.000 Dollar: "Sollte es zu einem neuen Hoch kommen, verlagert sich der Fokus in Richtung 3.575 Dollar. Damit würde auch das Kursziel von 4.000 Dollar realistischer werden."
Zusätzliche Impulse kamen aus den USA: Laut einem Bericht des Handelsministeriums stieg das Handelsdefizit im März überraschend stark auf 140,5 Milliarden US-Dollar - ein neuer Höchstwert. Erwartet worden war lediglich ein Anstieg auf rund 129 Milliarden US-Dollar. Hintergrund war ein kräftiger Anstieg der Importe um 4,4 Prozent, während die Exporte nahezu stagnierten.