Dubai, 30. Apr (Reuters) - Im Iran ist am Mittwoch ein Mann wegen Spionage und nachrichtendienstlicher Zusammenarbeit mit Israel hingerichtet worden. Dies meldeten iranische Staatsmedien inmitten der Atomverhandlungen der Regierungen in Washington und Teheran, die am Samstag fortgesetzt werden sollen. Der Verurteilte wurde vom Justizportal Misan als Mohsen Langarneschin identifiziert. Ihm wurde die Beteiligung an mehreren Fällen vorgeworfen, darunter der Tod eines Obersts der Revolutionsgarden im Jahr 2022.
"Während seiner zweijährigen Spionagetätigkeit war er für wichtige Aktionen verantwortlich, einschließlich der Unterstützung terroristischer Operationen und seiner Anwesenheit am Ort der Ermordung von Sajad Chodai", hieß es in den Staatsmedien. Langarneschin habe zudem operative Unterstützung für einen Angriff auf ein Industriezentrum in Isfahan geleistet, das dem Verteidigungsministerium angeschlossen sei. Den Berichten zufolge hatte er die Vorwürfe gestanden. Reuters konnte zunächst niemanden für eine Stellungnahme erreichen.
Zu Beginn der Woche hatte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi Israel beschuldigt, die iranisch-amerikanischen Atomgespräche zum Scheitern bringen zu wollen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnte die Idee einer Begrenzung der Urananreicherung Teherans durch ein Abkommen ab und forderte stattdessen den vollständigen Abbau der nuklearen Infrastruktur der Islamischen Republik.
Der Iran hat in seinem jahrzehntelangen Schattenkrieg mit Israel zahlreiche Personen hingerichtet, denen Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad vorgeworfen wurden. Diese Personen sollen Einsätze im Iran ermöglicht haben, insbesondere Attentate oder Sabotageakte gegen das iranische Atomprogramm. Der Westen wirft dem Iran vor, Atomwaffen entwickeln zu wollen, was die Regierung in Teheran bestreitet.