Investing.com - Die Aktien von AstraZeneca (ST:AZN) sind am Dienstag um mehr als drei Prozent gefallen. Der britisch-schwedische Pharmakonzern verfehlte im ersten Quartal die Umsatzerwartungen, obwohl der Gewinn positiv überraschte. Vor allem Schwächen bei Krebs- und Atemwegstherapien belasteten das Ergebnis.
AstraZeneca steigerte den bereinigten Gewinn je Aktie um 21 Prozent auf 2,49 US-Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen um rund zehn Prozent. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 13,59 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten sich hier aber etwas mehr erhofft – das Unternehmen verfehlte die Konsensschätzungen um etwa zwei Prozent.
Schwach zeigten sich laut Jefferies-Analysten insbesondere die Verkäufe des Immuntherapeutikums Soliris sowie mehrerer Onkologie-Medikamente. Dazu kamen Belastungen durch Biosimilar-Konkurrenz in Europa, eine ungünstige Auftragsverteilung in Schwellenländern und Änderungen bei Medicare Part D in den USA, die sich auf Tagrisso, Calquence und Truqap auswirkten. Auch die langjährigen Kassenschlager Symbicort und Pulmicort blieben hinter den Erwartungen zurück. Zusatzerlöse aus Allianzen und Kooperationen konnten das Minus immerhin etwas abfedern.
Auf der Kostenseite lief es hingegen besser: Der operative Kerngewinn stieg um zwölf Prozent auf 4,80 Milliarden US-Dollar. AstraZeneca profitierte dabei von einer verbesserten Bruttomarge auf 84 Prozent, einer höheren operativen Marge von 35 Prozent sowie geringeren Vertriebs- und Verwaltungskosten. Auch ein günstigerer Steuersatz half.
Trotz der Umsatzenttäuschung hält der Konzern an seinen Jahreszielen fest. Erwartet wird ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und ein Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie im niedrigen zweistelligen Bereich - jeweils bei konstanten Wechselkursen. Negative Währungseffekte dürften sich nur leicht bemerkbar machen.
„Unser starkes Wachstum hat sich 2025 fortgesetzt, und wir stehen nun vor einer Phase mit zahlreichen bedeutenden Meilensteinen“, erklärte Konzernchef Pascal Soriot. Er verwies auf fünf positive Phase-III-Studien und bekräftigte das Ziel, bis 2030 einen Jahresumsatz von 80 Milliarden US-Dollar zu erreichen.
Erfolgreich entwickelte sich das Krebsmedikament Enhertu, dessen Umsatz im Quartal um 34 Prozent zulegte. Auch Tezspire und Ultomiris verzeichneten deutliche Zuwächse. Die Erlöse mit Medikamenten gegen seltene Erkrankungen stagnierten hingegen.
Ein Update gab es auch zu regulatorischen Themen in China: Behörden kamen laut AstraZeneca zu dem Schluss, dass der Konzern im Zusammenhang mit einer Untersuchung zu persönlichen Daten keinen Vorteil erlangt habe. In einem separaten Fall könnten jedoch wegen nicht gezahlter Importzölle Strafen von bis zum Fünffachen der beanstandeten Summe von 1,6 Millionen US-Dollar drohen.
Weniger erfreulich war die Nachricht zur Krebsforschung: Eine Phase-III-Studie mit Truqap bei metastasiertem Prostatakrebs wurde nach einer Zwischenanalyse abgebrochen, da das Medikament die gesetzten Endpunkte voraussichtlich nicht erreichen würde.
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