Investing.com - Der S&P 500 hat seine Erholung in der vergangenen Woche fortgesetzt. Gestützt wurde der US-Leitindex von einer Entspannung im Handelskonflikt mit China sowie einer verbesserten politischen Stimmung. Zeitweise kletterte der Index über die Marke von 5.500 Punkten.
Laut Sevens Report gab es mehrere Gründe für die positive Entwicklung. Dazu zählten vor allem die Deeskalation der Zollstreitigkeiten mit China, ein nachlassender Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und Notenbankchef Jerome Powell sowie die Hoffnung auf neue Handelsabkommen. Auch solide Unternehmenszahlen für das erste Quartal hätten ihren Teil beigetragen.
Allerdings relativierten die Experten die Euphorie: Wirklich nachhaltig sei keiner dieser Faktoren, hieß es. Zwar habe die zuletzt eher negative Anlegerstimmung dazu beigetragen, dass der S&P 500 kurzfristig zulegen konnte, doch sei die Nachrichtenlage insgesamt nicht positiv genug, um eine längerfristige Rally zu tragen.
Zudem seien die Spannungen zwischen Trump und Fed-Chef Powell weiterhin nicht ausgeräumt. Trump verstehe zwar, dass eine Entlassung Powells die Märkte stark belasten würde und werde wohl davon absehen, schrieb Sevens Report. Negative Schlagzeilen seien aber dennoch nicht vom Tisch. Am 7. Mai steht zudem die nächste Zinssitzung der US-Notenbank an - eine Zinssenkung sei dort äußerst unwahrscheinlich, was die Spannungen zusätzlich verschärfen könnte.
Auch in Sachen Handelspolitik dämpften die Experten die Erwartungen. Zwar seien Zollsenkungen besser als eine Eskalation, doch liege das generelle Niveau der Handelsbarrieren deutlich höher als noch im Januar. Dies werde das Wachstum belasten und gleichzeitig die Inflation anheizen, so Sevens Report weiter.
Mit Blick auf die Unternehmensgewinne im laufenden Jahr äußerten sich die Analysten ebenfalls zurückhaltend. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die aktuellen Gewinnerwartungen für den S&P 500 bei 270 Dollar je Aktie gehalten werden könnten. Eine Reduzierung auf etwa 260 Dollar oder sogar darunter erscheine realistischer.
Unter dem Strich zogen die Experten ein nüchternes Fazit: Die Vorwoche sei zwar positiv gewesen, reiche aber nicht aus, um die Einschätzung zu ändern, dass der Markt weiter in einer Handelsspanne zwischen 5.100 und 5.500 Punkten gefangen bleibe.
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