Ripple (XRP) sorgt wieder für Gesprächsstoff. Am Montag rutschte der Kurs auf 2,85 US-Dollar ab – ein Minus von über 3 Prozent innerhalb eines Tages. Mehrfach versuchten die Käufer, die wichtige 3-Dollar-Marke zu verteidigen, doch der Widerstand erwies sich als zu stark. Stattdessen zogen viele Anleger ihr Kapital ab, aus Angst vor weiteren Verlusten in den kommenden Tagen.
Die Nervosität am gesamten Kryptomarkt ist hoch. In nur 24 Stunden kam es zu Liquidationen im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar. Allein bei XRP summierten sich die Verluste auf 74 Millionen US-Dollar. Solche Dimensionen sind ein klares Warnsignal: Wenn große Positionen zwangsverkauft werden, kann der Kurs leicht weiter abrutschen.
Besonders auffällig: Großinvestoren – die sogenannten Wale – reduzieren ihre Bestände spürbar. Laut On-Chain-Daten von Santiment haben Wallets mit 1 bis 10 Millionen XRP seit Monatsbeginn 0,27 Prozent des gesamten Angebots verkauft. Wallets in der Größenordnung von 100 Millionen bis 1 Milliarde XRP reduzierten sogar von 14,38 auf 13,88 Prozent. Klingt nach wenig, ist bei einer Gesamtmenge von rund 99 Milliarden XRP aber enorm. Sollte dieser Trend anhalten, dürfte das Überangebot einen erneuten Ausbruch über die Marke von 3 Dollar verhindern.
Auch die Aktivität im Netzwerk spricht eine deutliche Sprache. Während im Juni noch rund 581.000 Adressen aktiv waren, sind es aktuell nur noch 31.000. Genau in jener Phase im Juni führte der Aktivitätsschub zu einem starken Kursanstieg bis auf das Rekordhoch von 3,66 US-Dollar. Die Botschaft ist klar: Ohne steigende Adressen und mehr Nachfrage wird es für die Bullen schwer, den Kurs nach oben zu treiben.
Derzeit bewegt sich XRP zwischen zwei neuralgischen Punkten: Auf der Unterseite liegt die 100-Tage-EMA bei 2,83 US-Dollar, auf der Oberseite die 50-Tage-EMA bei 2,95 US-Dollar. Dazu kommt ein RSI, der von 61 auf 44 gefallen ist – ein klares Signal für nachlassende Stärke. Auch der MACD bleibt im Verkaufsmodus, nachdem die blaue Linie die rote Signallinie nach unten gekreuzt hat.
Sollte der Kurs unter die 100-Tage-EMA rutschen, könnte die nächste Haltezone bei 2,70 US-Dollar getestet werden. Darunter wartet die 200-Tage-EMA bei 2,59 US-Dollar. Erst ein nachhaltiger Sprung über die 3-Dollar-Marke würde das Chartbild wieder deutlich aufhellen.
Ripple steht an einem entscheidenden Punkt. Die Kombination aus fallender On-Chain-Aktivität, Abverkäufen durch Wale und schwachen Indikatoren spricht kurzfristig eher für weiteres Abwärtspotenzial. Dennoch: Sollte es den Käufern gelingen, die 3-Dollar-Marke zurückzuerobern, könnte XRP schnell wieder in Richtung der alten Hochs laufen.
Die nächsten Tage dürften daher entscheidend sein – für Trader, die kurzfristig agieren, ebenso wie für Investoren, die auf den langfristigen Durchbruch von Ripple setzen.