
Das britische Pfund Sterling (GBP) legte nach der Zinssenkung der Bank of England (BoE) um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent zunächst deutlich zu. Im weiteren Handelsverlauf bröckelten die Gewinne jedoch wieder, nachdem die Märkte die weniger taubenhaften als erwarteten Signale der Notenbank verarbeitet hatten. Notenbankchef Andrew Bailey betonte, dass weitere Lockerungen nur schrittweise und datenabhängig erfolgen würden. Händler reduzierten daraufhin ihre Erwartungen an Zinssenkungen im kommenden Jahr leicht. Aus technischer Sicht bildet sich eine steigende Keilformation, die kurzfristig Raum für Rücksetzer lässt. Zuletzt notierte das Währungspaar bei 1,3371, wie die Devisenstrategen Frances Cheung und Christopher Wong von OCBC anmerken.
„Das Pfund machte anfängliche Verluste nach der Entscheidung der Bank of England wieder wett. Zwar stimmte der geldpolitische Ausschuss (MPC) wie weithin erwartet mit 5 zu 4 Stimmen für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, die begleitende Rhetorik fiel jedoch weniger expansiv aus, als es die Märkte erwartet hatten. In der Stellungnahme hieß es: ‚Auf Grundlage der aktuellen Datenlage dürfte der Leitzins weiter einem allmählichen Abwärtspfad folgen. Entscheidungen über weitere geldpolitische Lockerungen werden jedoch zunehmend zu einer knappen Abwägung.‘“
„BoE-Gouverneur Bailey sagte: ‚Zwar sehe ich Spielraum für eine gewisse zusätzliche Lockerung der Geldpolitik, doch lässt sich der künftige Pfad des Leitzinses nicht mit Präzision vorwegnehmen – auch vor dem Hintergrund des begrenzteren Spielraums, je näher sich der Leitzins einem neutralen Niveau annähert. Wir gehen weiterhin von einem allmählichen Abwärtspfad der Zinsen aus. Mit jeder Senkung wird jedoch die Frage, wie weit wir noch gehen können, zu einer immer engeren Entscheidung.‘ Die Märkte haben ihre Erwartungen an Zinssenkungen im kommenden Jahr zudem leicht auf rund 39 Basispunkte zurückgenommen.“
„Das Pfund sprang nach der Zinsentscheidung zunächst nach oben, gab die Gewinne anschließend jedoch teilweise wieder ab. Der Aufwärtstrend im Tageschart ist weiterhin intakt, zeigt jedoch erste Anzeichen einer Abschwächung, während der RSI nachgab. Es scheint sich ein steigender Keil auszubilden – ein Muster, das typischerweise mit einer bärischen Trendwende in Verbindung gebracht wird. Ein gewisses Abwärtsrisiko kann daher nicht ausgeschlossen werden. Unterstützungen liegen bei 1,3350 (200-Tage-Durchschnitt, 23,6-Prozent-Fibonacci-Retracement vom Novembertief zum Dezemberhoch), 1,3290 (21-Tage-Durchschnitt, 38,2-Prozent-Fibonacci) und 1,3255 (50-Tage-Durchschnitt). Widerstände finden sich bei 1,3460 (Dezemberhoch) sowie im Bereich von 1,35.“