
Washington, 18. Nov (Reuters) - Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist zuletzt etwas gestiegen. In der Woche zum 18. Oktober stellten 232.000 Menschen einen Antrag auf Unterstützung, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag nach Ende der Haushaltssperre mitteilte. Wegen des Shutdowns gab es nicht die übliche Vergleichszeit zur Vorwoche. In der Woche zum 20. September, der letzten Woche vor der Haushaltssperre der Regierung, hatte es 219.000 Antragstellende gegeben.
Als kritische Marke gilt eine Zahl von rund 270.000 Anträgen, mit der aus Expertensicht zumeist eine negative Trendwende am Arbeitsmarkt eingeläutet wird. Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Daten genau im Blick, da sie neben Preisstabilität auch Vollbeschäftigung fördern soll. Während des längsten teilweisen Regierungsstillstands in der US-Geschichte waren Konjunkturdaten Mangelware, da staatliche Stellen deren Veröffentlichung weitgehend ausgesetzt hatten. Die Federal Reserve hatte den Leitzins Ende Oktober um einen Viertelprozentpunkt auf die neue Spanne von 3,75 Prozent bis 4,00 Prozent heruntergesetzt. Zuletzt wurden die Zinssenkungsfantasien für Dezember jedoch gedämpft. Fed-Chef Jerome Powell betonte, eine weitere Lockerung zum Jahresende sei keineswegs ausgemachte Sache.
Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosenhilfe, die über die erste Woche hinaus Leistungen beziehen, stieg unterdessen auf ein Zwei-Monats-Hoch. In der Woche bis zum 18. Oktober bezogen demnach 1,96 Millionen Menschen entsprechende Leistungen. Das waren 10.000 mehr als in der Vorwoche und der höchste Stand seit Anfang August. Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum, in dem das Arbeitsministerium üblicherweise die Erhebung für seinen monatlichen Arbeitsmarktbericht vornimmt. Die Veröffentlichung dieses Berichts hatte sich wegen der inzwischen beendeten Haushaltssperre verzögert.