
Peking, 07. Nov (Reuters) - Belastet von den US-Zöllen sind Chinas Exporte im Oktober überraschend eingebrochen. Die Ausfuhren sanken um 1,1 Prozent, wie die Zollbehörde am Freitag mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit Februar. Analysten hatten mit einem Wachstum von drei Prozent gerechnet, nachdem die Exporte im September noch um 8,3 Prozent zugelegt hatten. Zudem stiegen die Einfuhren mit einem Plus von einem Prozent deutlich langsamer. Die Spannungen zwischen China und den USA hatten sich Anfang Oktober unerwartet verschärft, bevor sich US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping vergangene Woche auf eine Verlängerung ihres Handelswaffenstillstands um ein weiteres Jahr einigten.
Um die Folgen der US-Zölle abzufedern, hat China in diesem Jahr versucht, seine Exportmärkte zu diversifizieren. Exporteure berichten jedoch, dass sie in andere Länder oft mit geringeren Gewinnspannen verkaufen, um Marktanteile zu sichern. Zusätzlichen Druck auf die Hersteller üben die wachsenden Handelsüberschüsse Chinas mit anderen Ländern aus. Diese haben zu protektionistischen Gegenreaktionen geführt, da eine Überschwemmung der Märkte mit billigen chinesischen Waren befürchtet wird. Als Reaktion darauf kündigte die Regierung in Peking diese Woche an, die Importe steigern zu wollen. Ziel sei es, das Land zum "attraktivsten Absatzmarkt" zu machen und eine "für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit" zu schaffen.