
Das Paar USD/CHF verliert weiterhin an Boden und verzeichnet den dritten Rückgang in Folge – was auch den vierten Tag eines negativen Trends in den letzten fünf Tagen markiert – und fällt während der asiatischen Sitzung am Donnerstag auf ein über zweiwöchiges Tief. Die Kassakurse erholen sich jedoch um einige Pips von den Tagesdurchschnittswerten und handeln derzeit knapp über der Marke von 0,7900, was einem Tagesverlust von 0,15% entspricht.
Der Verkaufsdruck auf den US-Dollar (USD) bleibt am dritten Tag in Folge ungebrochen, da Bedenken hinsichtlich wirtschaftlicher Risiken aus dem verlängerten US-Stillstand und den erneuten Handelskonflikten zwischen den USA und China bestehen. Darüber hinaus erweisen sich die dovishen Erwartungen der Federal Reserve (Fed) als ein weiterer Faktor, der den Greenback untergräbt, was wiederum als ein Schlüsselfaktor angesehen wird, der den USD/CHF-Kurs nach unten drückt.
Der Senat hat am Mittwoch erneut versäumt, den vom Repräsentantenhaus verabschiedeten GOP-Gesetzentwurf zur Finanzierung der Regierung zum neunten Mal voranzubringen, wobei der am 1. Oktober begonnene Stillstand in die dritte Woche geht. In der Zwischenzeit haben sich die Spannungen zwischen den USA und China in den letzten Wochen wieder entzündet, nachdem die USA die Technologiebeschränkungen ausgeweitet und China strengere Exportkontrollen für seltene Erden skizziert hat, was die Bedenken über einen umfassenden Handelskrieg weiter anheizt.
In der Zwischenzeit haben Händler die Möglichkeit eingepreist, dass die US-Notenbank die Kreditkosten bei den geldpolitischen Sitzungen im Oktober und Dezember um jeweils 25 Basispunkte (bps) senken wird. Diese Wetten wurden durch den dovishen Ton von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell am Dienstag bekräftigt, der sagte, dass der Arbeitsmarkt bis September in einem Zustand niedriger Einstellungen und Entlassungen feststeckte. Dies begünstigt wiederum die USD-Bären.
Ein allgemein positiver Ton an den Aktienmärkten hält die Händler jedoch davon ab, aggressive bullische Wetten auf den sicheren Hafen Schweizer Franken (CHF) abzuschließen, und hilft dem USD/CHF-Paar, einige Käufer in der Nähe der Region 0,7935-0,7930 anzuziehen. Die Marktteilnehmer blicken nun gespannt auf die Reden einer Reihe einflussreicher FOMC-Mitglieder, um später während der nordamerikanischen Sitzung neuen Schwung zu erhalten.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.