USD/CAD gewinnt am Mittwoch während der asiatischen Handelsstunden zum zweiten Mal in Folge an Boden und notiert bei etwa 1,3870. Das Paar wertet auf, da der US-Dollar (USD) im Vorfeld der Protokolle der US-Notenbank (Fed) zur Juli-Sitzung an Boden gewinnt. Die Händler werden ihren Fokus auf das Jackson Hole Economic Policy Symposium richten, das am Donnerstag stattfindet, mit der Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell als Orientierungshilfe für eine geldpolitische Entscheidung im September.
Der Greenback erhält Unterstützung durch weitere geopolitische Entwicklungen. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, kündigte am Dienstag an, dass die Pläne für ein bilaterales Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nun in Arbeit sind, so CNN.
US-Präsident Donald Trump erklärte am Dienstag, dass keine amerikanischen Truppen vor Ort sein werden, um ein potenzielles Friedensabkommen in der Ukraine durchzusetzen. Die Bedingungen für Sicherheitsgarantien werden weiterhin zwischen den USA, europäischen Partnern und der Ukraine verhandelt.
Das USD/CAD-Paar sah sich Herausforderungen gegenüber, da der Kanadische Dollar (CAD) schwächer wurde, da die am Dienstag veröffentlichten schwächeren Inflationsdaten aus Kanada die dovishe Stimmung bezüglich des geldpolitischen Ausblicks der Bank of Canada (BoC) verstärkten. Der Verbraucherpreisindex (VPI) Kanadas stieg im Juli um 1,7 % im Jahresvergleich, verglichen mit 1,9 % im Juni. Diese Zahl entsprach den Erwartungen. In der Zwischenzeit stieg der VPI um 0,3 %, ein Anstieg gegenüber dem Anstieg von 0,1 % im Vormonat. Der Kern-VPI, der volatile Elemente wie Nahrungsmittel und Energie ausschließt, erhöhte sich um 2,6 % im Jahresvergleich und um 0,1 % im Monatsvergleich.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.