Das NZD/USD-Paar gewinnt im frühen europäischen Handel am Montag an Fahrt und bewegt sich in Richtung 0,5935. Der US-Dollar (USD) gibt gegenüber dem neuseeländischen Dollar (NZD) nach, da die Erwartungen an eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) steigen. Die Anleger warten auf die Zinsentscheidung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) und die Veröffentlichung des FOMC-Protokolls später am Mittwoch.
Der Greenback bleibt schwach, da die US-Konjunkturdaten die Argumentation für eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) im September aufrechterhalten. Laut dem CME FedWatch-Tool rechnen die Märkte jetzt mit einer Wahrscheinlichkeit von 84%, dass die Fed die Zinsen nächsten Monat um einen Viertelpunkt senken wird, nach 98% in der letzten Woche.
Die Einzelhandelsumsätze in den USA stiegen im Juli kräftig, obwohl ein sich abschwächender Arbeitsmarkt und höhere Warenpreise das Wachstum der Konsumausgaben im dritten Quartal dämpfen könnten. Darüber hinaus zeigte eine Umfrage der University of Michigan am Freitag, dass die Verbraucherinflationserwartungen, die im August gestiegen sind, die Möglichkeit einer übermäßigen Zinssenkung durch die US-Notenbank bei der Sitzung im September weiter verringerten.
Händler werden weitere Hinweise vom Jackson Hole Economic Policy Symposium erwarten, wobei die Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell genau beobachtet wird, um Hinweise auf eine Zinssenkung im September nach den jüngsten US-Daten zu erhalten.
Die am Montag von Business NZ veröffentlichten Daten zeigten, dass der Performance of Services Index (PSI) Neuseelands im Juli auf 48,9 gestiegen ist, nach 47,6 im Juni (revidiert von 47,3). Diese positiven Daten bieten dem Kiwi gegenüber dem USD etwas Unterstützung.
Die RBNZ wird voraussichtlich den offiziellen Leitzins am Mittwoch bei ihrer Sitzung im August von 3,25% auf 3,0% senken, was den gesamten Lockerungszyklus auf 250 Basispunkte (bps) bringt. Die Anleger sehen auch die Möglichkeit einer weiteren Senkung auf 2,75% Anfang nächsten Jahres, wobei die aktualisierte Zinserwartung der RBNZ im Fokus steht. Die dovishen Äußerungen der neuseeländischen Zentralbank könnten den NZD kurzfristig untergraben.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.