USD/CAD bleibt am dritten aufeinanderfolgenden Tag gedämpft und handelt während der asiatischen Stunden am Donnerstag bei etwa 1,3760. Das Paar hat Schwierigkeiten, da der US-Dollar (USD) an Boden verliert, während die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die US-Notenbank (Fed) steigt. Das FedWatch-Tool der CME zeigt an, dass die Händler von Fed-Fonds-Futures nun eine Wahrscheinlichkeit von fast 94 % für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) bei der September-Sitzung einpreisen.
US-Finanzminister Scott Bessent sagte in einem Interview am Mittwoch, dass die kurzfristigen Zinssätze der Fed 1,5-1,75 % unter dem aktuellen Leitzins von effektiv 4,33 % liegen sollten. Bessent fügte hinzu, dass es eine gute Chance gibt, dass die Zentralbank sich im September für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte entscheiden könnte.
US-Präsident Donald Trump teilte seine "Papierberechnung" mit, dass die Zinssätze der Fed bei oder nahe 1 % liegen sollten. Trump bemerkte auch, dass die Zinssätze drei oder vier Punkte niedriger sein sollten. Zinssätze sind nur eine Papierberechnung, fügte er hinzu.
Das USD/CAD-Paar sieht sich ebenfalls Herausforderungen gegenüber, da der rohstoffgebundene Kanadische Dollar (CAD) Unterstützung von den stabilen Rohölpreisen erhält. Es ist wichtig zu beachten, dass Kanada der größte Öl-Exporteur in die Vereinigten Staaten (US) ist.
Der Preis für West Texas Intermediate (WTI) Öl setzt seine Erholung fort, nachdem er ein Zweimonatstief von 61,35 USD erreicht hat, und handelt zum Zeitpunkt des Schreibens bei etwa 62,20 USD. Die Rohölpreise steigen aufgrund eines Risikoaufschlags vor den Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Trump warnte vor "sehr schweren Konsequenzen" für Russland, falls Putin sich weigert, den Ukraine-Krieg zu beenden.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.