Das EUR/CHF-Paar handelt am Mittwoch stabil, bleibt jedoch über dem Niveau von 0,9400 und konsolidiert seine jüngsten Gewinne nach einem starken Rückschlag von der unteren Grenze seiner mehrmonatigen Handelsspanne. In den letzten Sitzungen hat das Paar an Wert gewonnen, da der Schweizer Franken unter Druck geriet, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Zoll von 39% auf Schweizer Importe angekündigt hatte, was Bedenken hinsichtlich der Handelsabhängigkeit der Schweiz auslöste und die Zuflüsse in den Franken als sicheren Hafen belastete.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts handelt EUR/CHF nahe 0,9420, praktisch unverändert während der amerikanischen Handelsstunden.
Aus technischer Sicht hält sich das Paar über der wichtigen Unterstützung des 100-Tage-Simple Moving Average (SMA), der derzeit nahe 0,9360 positioniert ist und während der letzten Rückgänge als dynamische Unterstützung fungiert hat. Die Kursbewegung bleibt innerhalb einer gut definierten horizontalen Spanne zwischen 0,9300 und 0,9430, die seit Mitte Mai besteht. Da EUR/CHF nun gegen die obere Begrenzung dieser Spanne drückt, könnte ein bullischer Ausbruch bevorstehen, wenn es den Käufern gelingt, einen nachhaltigen täglichen Schlusskurs über der Widerstandsmarke von 0,9430 zu erreichen.
Die Momentum-Indikatoren unterstützen die bullische Perspektive. Der Relative Strength Index (RSI) schwebt um 62 und zeigt einen Aufbau positiver Dynamik an, ohne in überkaufte Bereiche einzutreten.
Unterdessen bleibt der Moving Average Convergence Divergence (MACD)-Indikator im bullischen Bereich, wobei die MACD-Linie nach einem kürzlichen Kreuzungspunkt zu Beginn dieses Monats über der Signallinie liegt. Ein genauerer Blick auf das Histogramm zeigt jedoch, dass die letzten beiden Balken leicht schmaler geworden sind, was auf eine Mäßigung des bullischen Momentums hinweist. Obwohl dies die allgemeine bullische Neigung noch nicht bedroht, deutet es darauf hin, dass der Kaufdruck etwas nachlässt, während das Paar Schwierigkeiten hat, die Widerstandszone bei 0,9430 entscheidend zu überwinden.
Ein klarer Durchbruch über 0,9430 könnte die Tür für weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung des nächsten Widerstands bei 0,9500, dem Hoch vom 7. April, öffnen, gefolgt von 0,9582, das den Gipfel vom 3. April markiert. Auf der anderen Seite wird unmittelbare Unterstützung bei 0,9400 gesehen, mit zusätzlicher Abwärtsabsicherung am 100-Tage-SMA nahe 0,9360. Ein Durchbruch unter dieses Niveau könnte das untere Ende der Spanne bei 0,9300 freilegen.
Die Schweiz zählt zu den wirtschaftlich stärksten Ländern der Welt und rangiert regelmäßig auf den obersten Plätzen in Rankings zu Lebensstandards und Wettbewerbsfähigkeit.
Die Schweiz verfügt über eine liberale Marktwirtschaft mit einem starken Dienstleistungssektor. Ihre Exportindustrie ist eng mit der EU verflochten, und die Schweiz gilt als weltweit führender Exporteur von Uhren und pharmazeutischen Produkten. Zudem ist sie für ihre niedrigen Steuersätze bekannt, die Unternehmen und Investoren anziehen.
Trotz ihres Status als einkommensstarkes Land ist das Wirtschaftswachstum der Schweiz in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen. Dennoch bleibt das Land aufgrund seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität, der hohen Bildungsstandards, erstklassiger Unternehmen in verschiedenen Sektoren sowie seines Rufes als Steueroase ein bevorzugtes Ziel für internationale Investoren. Diese Faktoren haben den Schweizer Franken historisch gestärkt, der im Vergleich zu anderen Währungen stabil geblieben ist. Eine positive wirtschaftliche Entwicklung – etwa durch starkes Wachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und stabile Preise – lässt den Franken in der Regel an Wert gewinnen. Zeigen die Daten hingegen eine Schwäche in der Wirtschaft, tendiert die Währung zur Abwertung.
Rohstoffpreise haben für den Schweizer Franken (CHF) zwar keine zentrale Bedeutung, dennoch gibt es subtile Zusammenhänge, insbesondere zu Gold und Öl. Der Franken, einst durch Gold gedeckt, zeigt bis heute eine leichte Korrelation zum Edelmetall und bewegt sich oft parallel zu dessen Preis. Steigende Ölpreise hingegen wirken sich tendenziell negativ auf den CHF aus, da die Schweiz als Nettoimporteur von Energie von höheren Importkosten belastet wird, wie eine Studie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nahelegt.