EUR/USD tendiert nach Verlusten in der vorherigen Sitzung höher und handelt während der asiatischen Stunden am Montag um 1,1650. Das Paar erhält Unterstützung, da der Euro (EUR) an Boden gewinnt, angetrieben von den vorherrschenden Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im September den Lockerungszyklus pausieren wird.
Zusätzlich erhält der Euro Unterstützung durch die verbesserte Marktstimmung aufgrund der Möglichkeit, dass der Ukraine-Russland-Krieg zu einem Ende kommen könnte. Nachrichten über ein mögliches Treffen zwischen Trump und Putin in der nächsten Woche führen dazu, dass einige mit einem Deal rechnen, der die Feindseligkeiten in der Ukraine beenden könnte.
Das EUR/USD-Paar wertet ebenfalls auf, während der US-Dollar (USD) nach den schwachen US-Wirtschaftsdaten kämpft, die die Händler dazu veranlasst haben, die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen in diesem Jahr einzupreisen. Die Märkte rechnen nun mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 89% für eine Zinssenkung der Fed bei der September-Sitzung. Händler kalkulieren auch eine Wahrscheinlichkeit von 58 Basispunkten für eine weitere Zinssenkung bis Ende dieses Jahres ein.
Fed-Gouverneurin Michelle Bowman erklärte am Samstag, dass drei Zinssenkungen in diesem Jahr wahrscheinlich angemessen sein werden. Bowman fügte hinzu, dass die offensichtliche Abschwächung des Arbeitsmarktes die Risiken einer höheren Inflation überwiegt.
Händler werden voraussichtlich die bevorstehenden US-Verbraucherpreisdaten beobachten, die am Dienstag veröffentlicht werden, gefolgt von der Veröffentlichung der vorläufigen britischen BIP-Daten für das zweite Quartal und des US-Erzeugerpreisindex (EPI) am Donnerstag. Die wichtigen Daten werden voraussichtlich bedeutenden Schwung für die Kassakurse bieten und die nächste Phase der Richtungsbewegung leiten.
Der Euro ist die Währung der 19 Länder der Europäischen Union, die zur Eurozone gehören. Nach dem US-Dollar ist er die am zweithäufigsten gehandelte Währung der Welt. Im Jahr 2022 machte er 31 % aller Devisentransaktionen aus, mit einem durchschnittlichen Tagesumsatz von über 2,2 Billionen US-Dollar pro Tag. Der EUR/USD ist das am meisten gehandelte Währungspaar der Welt und macht schätzungsweise 30 % aller Transaktionen aus. Es folgen der EUR/JPY mit 4 %, der EUR/GBP mit 3 % und der EUR/AUD mit 2 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Deutschland, ist die Zentralbank der Eurozone. Sie legt die Zinssätze fest und steuert die Geldpolitik. Das Hauptziel der EZB ist die Preisstabilität, was entweder die Kontrolle der Inflation oder die Förderung des Wachstums bedeutet. Ihr wichtigstes Instrument ist die Anhebung oder Senkung der Zinssätze. Relativ hohe Zinssätze oder die Erwartung höherer Zinssätze stärken in der Regel den Euro und umgekehrt. Der EZB-Rat trifft geldpolitische Entscheidungen in acht Sitzungen pro Jahr. Diese werden von den Leitern der nationalen Zentralbanken der Eurozone und sechs ständigen Mitgliedern, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde, getroffen.
Die Inflation in der Eurozone, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), ist ein entscheidender Faktor für den Euro. Übertrifft die Inflation die Erwartungen und das Ziel von 2 % der Europäischen Zentralbank (EZB), wird die EZB wahrscheinlich die Zinsen anheben müssen, um die Preisstabilität zu sichern. Höhere Zinsen im Vergleich zu anderen Währungsräumen machen den Euro attraktiver für globale Investoren und stärken somit die Währung.
Veröffentlichungen von Wirtschaftsdaten beeinflussen die Gesundheit der Wirtschaft und somit den Euro. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Einkaufsmanagerindizes (PMI), Beschäftigungszahlen und Konsumentenstimmung geben Hinweise auf die Entwicklung der gemeinsamen Währung. Eine starke Wirtschaft stützt den Euro, da sie ausländische Investitionen anzieht und möglicherweise die Europäische Zentralbank (EZB) zu Zinserhöhungen bewegt. Schwache Daten hingegen lassen den Euro oft fallen. Besonders relevant sind hierbei die Daten der vier größten Volkswirtschaften des Euroraums – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien –, die rund 75 % der Eurozonen-Wirtschaft ausmachen.
Ein entscheidender Faktor für den Euro ist die Handelsbilanz, die den Unterschied zwischen den Einnahmen aus Exporten und den Ausgaben für Importe eines Landes über einen bestimmten Zeitraum misst. Wenn ein Land gefragte Exportgüter herstellt, erhöht sich die Nachfrage nach seiner Währung, da ausländische Käufer diese Waren erwerben wollen. Eine positive Handelsbilanz stärkt somit den Euro, während ein Handelsdefizit die Währung unter Druck setzen kann.