USD/CHF gewinnt weiterhin Boden und handelt während der europäischen Handelsstunden am Dienstag um 0,8110. Das Paar bleibt stark, da der US-Dollar (USD) vor der Veröffentlichung der US-ISM-Einkaufsmanagerindex (EMI)-Daten, die später am Tag fällig sind, ansteigt.
Die Risikoaversion nahm zu, nachdem die US-Notenbank (Fed) Gouverneurin Adriana Kugler am Montag unerwartet zurückgetreten war. Dies hat die Bedenken über die Unabhängigkeit der US-Notenbank (Fed) verstärkt, da Präsident Donald Trump nun früher als erwartet die Möglichkeit hat, die Richtung der Zentralbank zu beeinflussen. Trump könnte einen Nachfolger nominieren, der möglicherweise stärker mit seinen Forderungen nach niedrigeren Zinsen übereinstimmt.
Die US-Notenbank (Fed) wird voraussichtlich im September die Zinssätze senken, nachdem schwächere Arbeitsmarktdaten die Bedenken über die wirtschaftlichen Aussichten der USA verstärkt haben. Die Präsidentin der Federal Reserve Bank von San Francisco, Mary C. Daly, hob zahlreiche Gründe hervor, um mit Zinssenkungen zu beginnen. Allerdings macht die vorherrschende Unsicherheit es den Fed-Beamten schwer, zu schnell in die Zinssenkungen einzutreten. Wir können nicht warten, bis wir sicher sind, dass es keine anhaltende Inflation gibt, wir müssen eine Entscheidung basierend auf dem treffen, was am wahrscheinlichsten ist, fügte Daly hinzu.
Das USD/CHF-Paar gewann ebenfalls an Boden, da der Schweizer Franken (CHF) aufgrund wachsender Bedenken über die Auswirkungen der US-Zölle auf die Schweizer Exporte unter Druck gerät. Am 1. August kündigte die Trump-Administration einen Zoll von 39% auf Schweizer Waren an, eine Erhöhung von dem im April eingeführten Satz von 31%, der am 7. August in Kraft tritt. Die höheren Zölle dürften die disinflationären Tendenzen in der Schweiz vertiefen. In der Zwischenzeit stieg die Inflation im Juli leicht auf 0,2% im Jahresvergleich, über der Prognose von 0,1%.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.