Das Paar USD/CAD handelt während der frühen europäischen Handelsstunden am Montag auf einem schwächeren Niveau um 1,3780. Der Greenback gibt gegenüber dem Kanadischen Dollar (CAD) nach, was auf die schwächer als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für Juli zurückzuführen ist. Die Anleger werden weitere Hinweise vom US ISM Services Einkaufsmanager-Index (EMI) erwarten, der am Dienstag veröffentlicht wird.
Die US Nonfarm Payrolls (NFP) stiegen im Juli um 73.000, gegenüber einem Anstieg von 14.000 (revidiert von 147.000) zuvor, so das US Bureau of Labor Statistics (BLS) am Freitag. Dieser Wert fiel schlechter aus als die Schätzungen von 110.000. Unterdessen stieg die US-Arbeitslosenquote im Juli auf 4,2% von 4,1% im Juni, wie erwartet. Der US ISM Manufacturing EMI fiel ebenfalls schwächer aus als prognostiziert und sank im Juli auf 48,0 von 49,0 im Juni.
Händler von Fed-Futures erhöhten am Freitag erneut die Wetten auf Zinssenkungen nach den enttäuschenden US-Wirtschaftsdaten, die dem US-Dollar (USD) Gegenwind verschafften. Die Märkte preisen nun eine nahezu 95%ige Wahrscheinlichkeit ein, dass die US-Notenbank (Fed) im September die Zinsen senken wird, nachdem die Arbeitsmarktdaten schwächer als erwartet ausgefallen sind, wobei bis Dezember über 63 Basispunkte (bps) an Senkungen erwartet werden.
Auf der anderen Seite fielen die Rohölpreise, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) Pläne ankündigten, die Ölproduktion im September um 547.000 Barrel pro Tag (bps) zu erhöhen, da Bedenken über mögliche Versorgungsunterbrechungen im Zusammenhang mit Russland zunehmen. Dies könnte wiederum den rohstoffgebundenen Loonie belasten. Es ist erwähnenswert, dass Kanada der größte Ölexporteur in die USA ist und niedrigere Rohölpreise tendenziell negative Auswirkungen auf den CAD-Wert haben.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.