Das Paar USD/CHF gewinnt während der frühen asiatischen Sitzung am Freitag an Stärke und nähert sich 0,8145. Der Schweizer Franken (CHF) schwächt sich gegenüber dem US-Dollar (USD) ab, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Zoll von 39% auf Waren aus der Schweiz festgelegt hat. Alle Augen sind auf den US-Arbeitsmarktbericht für Juli gerichtet, der später am Freitag veröffentlicht wird.
Das Weiße Haus erklärte am späten Donnerstag, dass Trump die globalen Mindestzollsätze bei 10% belassen wird und frühere Vorschläge, den Mindestsatz auf 15% oder mehr zu erhöhen, ablehnt. Allerdings hat Trump der Schweiz einen Zollsatz von 39% auferlegt. Der CHF schneidet im Vergleich zu den G-10-Währungen schwächer ab, nachdem ein überraschend hoher Zollsatz auf die Schweiz verhängt wurde.
Die US-Notenbank (Fed) beschloss am Mittwoch, ihren Leitzins im Bereich von 4,25%-4,5% auf der Julisitzung wie weithin erwartet beizubehalten. Fed-Vorsitzender Jerome Powell erklärte während der Pressekonferenz, dass die US-Zentralbank "keine Entscheidungen" über eine mögliche Politikänderung im September getroffen habe und es etwas dauern könnte, die Auswirkungen der Zölle auf die Verbraucherpreise zu bewerten.
Händler werden die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten für Juli später am Freitag genau verfolgen. Es wird erwartet, dass die US-Wirtschaft im Juli 110.000 Arbeitsplätze schafft, während die Arbeitslosenquote voraussichtlich von 4,1% auf 4,2% steigen wird.
Darüber hinaus wird geschätzt, dass die durchschnittlichen Stundenlöhne in den USA im Juli im Jahresvergleich um 3,8% steigen, nach 3,7% in der vorherigen Erhebung. Sollten die Berichte schwächere als erwartete Ergebnisse zeigen, könnte dies den USD belasten und dem Paar Gegenwind verleihen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.