Washington, 15. Jul (Reuters) - Die US-Inflation zieht in Zeiten des internationalen Zollkonflikts wieder an. Die Verbraucherpreise legten im Juni um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten 2,6 Prozent erwartet, nach 2,4 Prozent im Mai. Die Verbraucherpreise zogen von Mai auf Juni um 0,3 Prozent an. Experten hatten exakt mit diesem Zuwachs gerechnet.
US-Präsident Donald Trump hatte im April hohe Sonderzölle für Importe aus Dutzenden Ländern verkündet, die er später teilweise wieder aussetzte. Ein Basiszollsatz von zehn Prozent blieb allerdings bestehen. US-Notenbankchef Jerome Powell hat bereits gewarnt, Zollerhöhungen in diesem Jahr dürften die Preise in die Höhe treiben und die Wirtschaft belasten.
Trotz der Rufe aus dem Weißen Haus nach einer Zinssenkung hielt die unabhängige US-Zentralbank den Schlüsselsatz zuletzt in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Federal Reserve will mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich die Handelspolitik Trumps auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirken wird. Der nächste Zinsentscheid steht am 30. Juli an.