Das Währungspaar USD/CHF weist am Freitag keinen festen intraday Richtungsbias auf und schwankt in einer engen Spanne, knapp über der Mitte der 0,8100er-Marke während der ersten Hälfte der europäischen Sitzung. Dennoch scheinen die Spotpreise vorerst den Rückgang vom Donnerstag von Niveaus knapp über der 0,8200-Marke, oder einem Mehrtagestief, gestoppt zu haben.
Der Schweizer Franken (CHF) erhält Unterstützung von der hawkischen Perspektive der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die signalisiert, dass sie keine weiteren Zinssenkungen plant. Die Ankündigung enttäuschte einige Anleger, die erwarteten, dass die Zinsen in diesem Jahr wieder in den negativen Bereich zurückkehren könnten, was zusammen mit den steigenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten dem sicheren Hafen CHF zugutekommt und Gegenwind für das Paar USD/CHF erzeugt.
Der US-Dollar (USD) hingegen bleibt in der Defensive, obwohl er auf dem besten Weg ist, wöchentliche Gewinne auf der Grundlage hawkischer Signale der Federal Reserve (Fed) zu verzeichnen, die zu Beginn dieser Woche gesendet wurden. Tatsächlich behielt die Fed die Prognose für zwei Zinssenkungen im Jahr 2025 bei, reduzierte jedoch die Aussichten für Zinssenkungen in den Jahren 2026 und 2027. Dies wirkt als Rückenwind für den Dollar und wird wiederum als Rückenwind für das Währungspaar USD/CHF angesehen.
In der Folge blicken die Händler nun auf die Veröffentlichung des Philly Fed Manufacturing Index und des geldpolitischen Berichts der Fed, die die Preisdynamik des USD beeinflussen könnten. Darüber hinaus werden Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Israel und Iran die allgemeine Marktrisiko-Stimmung und den sicheren Hafen CHF beeinflussen. Dies sollte dazu beitragen, kurzfristige Handelsmöglichkeiten rund um das Währungspaar USD/CHF zu schaffen.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.