Der Australische Dollar (AUD) stärkt sich am Dienstag zum fünften Mal in Folge gegenüber dem US-Dollar (USD). Das AUD/USD-Paar gewann weiter an Momentum, nachdem US-Präsident Donald Trump wichtige Technologieprodukte von seinen neuen "reziproken" Zöllen ausgenommen hatte, was die globale Risikobereitschaft erhöhte.
Die Ausnahmen betreffen hauptsächlich in China produzierte Artikel – wie Smartphones, Computer, Halbleiter, Solarzellen und Flachbildschirme – was dem AUD Auftrieb gibt, da China Australiens größter Handelspartner und ein wichtiger Verbraucher seiner Rohstoffe bleibt.
Die Protokolle der Sitzung der Reserve Bank of Australia (RBA) vom 31. März bis 1. April deuteten darauf hin, dass der Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung ungewiss bleibt. Während der Vorstand feststellte, dass die Sitzung im Mai ein geeigneter Zeitpunkt wäre, um die Politik zu überprüfen, betonte er, dass keine Entscheidung vorab getroffen worden sei.
Die Mitglieder räumten ein, dass globale Unsicherheiten, insbesondere im Zusammenhang mit den US-Zöllen, die Aussichten erheblich beeinflussen könnten. Der Vorstand hob auch sowohl Aufwärts- als auch Abwärtsrisiken für die australische Wirtschaft und die Inflation hervor.
Die Rendite der 10-jährigen australischen Staatsanleihen fiel auf etwa 4,33%. Während die Reserve Bank of Australia (RBA) in diesem Monat die Zinssätze unverändert ließ, schlug sie einen dovishen Ton für zukünftige Senkungen an und verwies auf eine nachlassende Kerninflation. Die Märkte rechnen derzeit mit einer Senkung um 25 Basispunkte im Mai und erwarten insgesamt etwa 120 Basispunkte an Lockerungen im Laufe des Jahres.
Das AUD/USD-Paar handelt am Dienstag nahe der Marke von 0,6340, wobei die technischen Indikatoren auf der Tages-Chart auf eine bullische Tendenz hindeuten. Das Paar bleibt sowohl über dem Neun-Tage- als auch dem 50-Tage-Exponential Moving Average (EMA), während der 14-Tage Relative Strength Index (RSI) über die neutrale 50-Marke gestiegen ist, was das positive Momentum verstärkt.
Auf der Oberseite könnte das AUD/USD-Paar das psychologische Widerstandsniveau bei 0,6400 anvisieren, gefolgt vom Vier-Monats-Hoch bei 0,6408.
Unmittelbare Unterstützung wird am 50-Tage-EMA bei etwa 0,6270 gesehen, mit weiterer Unterstützung am Neun-Tage-EMA nahe 0,6240. Ein entscheidender Durchbruch unter diese Niveaus könnte die kurzfristige bullische Struktur untergraben und den Weg für weitere Rückgänge in Richtung der Zone von 0,5914 öffnen – dem niedrigsten Stand seit März 2020 – und dem wichtigen psychologischen Niveau von 0,5900.
Die folgende Tabelle zeigt die prozentuale Veränderung von Australischer Dollar (AUD) gegenüber den aufgeführten Hauptwährungen heute. Australischer Dollar war am stärksten gegenüber dem Schweizer Franken.
USD | EUR | GBP | JPY | CAD | AUD | NZD | CHF | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
USD | 0.14% | 0.04% | 0.13% | 0.08% | -0.26% | -0.39% | 0.28% | |
EUR | -0.14% | -0.10% | 0.02% | -0.05% | -0.33% | -0.53% | 0.16% | |
GBP | -0.04% | 0.10% | 0.11% | 0.04% | -0.22% | -0.43% | 0.26% | |
JPY | -0.13% | -0.02% | -0.11% | -0.07% | -0.37% | -0.67% | 0.13% | |
CAD | -0.08% | 0.05% | -0.04% | 0.07% | -0.30% | -0.47% | 0.21% | |
AUD | 0.26% | 0.33% | 0.22% | 0.37% | 0.30% | -0.20% | 0.48% | |
NZD | 0.39% | 0.53% | 0.43% | 0.67% | 0.47% | 0.20% | 0.69% | |
CHF | -0.28% | -0.16% | -0.26% | -0.13% | -0.21% | -0.48% | -0.69% |
Die Heatmap zeigt die prozentuale Entwicklung der wichtigsten Währungen im Vergleich zueinander. Die Basiswährung wird aus der linken Spalte ausgewählt, während die Notierungswährung aus der oberen Zeile ausgewählt wird. Wenn Sie zum Beispiel Australischer Dollar aus der linken Spalte auswählen und sich entlang der horizontalen Linie zum US-Dollar bewegen, wird die prozentuale Veränderung in der Box als AUD (Basis)/USD (Notierungswährung) angezeigt.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.