Das NZD/USD-Paar bleibt im frühen europäischen Handel am Montag unter Verkaufsdruck bei etwa 0,5565. Der neuseeländische Dollar (NZD) schwächt sich gegenüber dem Greenback, da China einen Zoll von 34% auf alle US-Importe als Vergeltung für die Zölle von US-Präsident Donald Trump erhoben hat, was die Handels Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China verschärft.
Die Trump-Administration erklärte letzte Woche, dass die USA einen Basiszoll von 10% auf alle Importe in die Vereinigten Staaten (US) erheben werden. China wurde hart getroffen und sieht sich Zöllen von mindestens 54% auf viele Waren gegenüber. Am Wochenende kündigte China Vergeltungszölle von 34% auf US-Importe an, was eine erhebliche Eskalation des Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt signalisiert. Dies könnte wiederum den China-Proxy Kiwi nach unten ziehen, da China der wichtigste Handelspartner Neuseelands ist.
"Wir sind bearish gegenüber dem neuseeländischen Dollar, da wir der Meinung sind, dass die Märkte die negativen Auswirkungen des Handelskriegs auf die globale Wirtschaft nicht ausreichend eingepreist haben," sagte Carol Kong, Währungsstrategin der Commonwealth Bank of Australia mit Sitz in Sydney.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) wird voraussichtlich ihren Leitzins (Official Cash Rate - OCR) um 25 Basispunkte (bps) auf 3,50% bei ihrer Sitzung im April am Mittwoch senken, und Analysten erwarten, dass die neuseeländische Zentralbank 2025 weitere Zinssenkungen vornehmen könnte, um auf die US-Zölle und deren potenzielle globale wirtschaftliche Auswirkungen zu reagieren. Nach drei aufeinanderfolgenden Erhöhungen um 50 bps könnte eine erwartete Zinssenkung um einen Viertelpunkt wenig Einfluss auf den NZD haben, da die Swap-Märkte dieses Ergebnis bereits vollständig eingepreist haben.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.