Frankfurt, 20. Aug (Reuters) - Eine anhaltende Verkaufswelle im US-Technologiesektor hat die Stimmung an der Wall Street am Mittwoch gedrückt. Anleger hielten sich insgesamt vor dem Notenbank-Symposiums in Jackson Hole und den Zinsprotokollen der Fed zudem mit Engagements zurück. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte eröffnete 0,2 Prozent höher bei 45.011 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500.SPX um 0,1 Prozent auf 6400 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC gab um 0,4 Prozent nach auf 21.213 Punkte und fiel damit den zweiten Tag in Folge.
Investoren sehen die hohen Bewertungen im Technologiesektor zunehmend kritisch. Zudem sorgte für Verunsicherung, dass die Regierung von Präsident Donald Trump offenbar eine Beteiligung an Chipherstellern als Gegenleistung für Subventionen erwägt. Die Aktien von IntelINTC.O rutschten um rund fünf Prozent.
Im Fokus standen zudem die Bilanzen großer Einzelhändler. Die Papiere von Lowe'sLOW.N stiegen um 2,6 Prozent. Der Baumarktbetreiber glänzte mit einer angehobenen Umsatzprognose und einem milliardenschweren Zukauf. Ein enttäuschender Ausblick setzte die Aktien des Kosmetikriesen Estee LauderEL.N unter Druck. Der Konzern mit bekannten Marken wie MAC, Aramis, Clinique und Lab Series rechnet für das Gesamtjahr mit einem überraschend niedrigen bereinigten Gewinn je Aktie. Die Titel verloren gut vier Prozent. Bei TargetTGT.N missfiel den Investoren die Ernennung eines internen Managers als Nachfolger für den langjährigen Konzernchef. "Angesichts der vielen Herausforderungen, mit denen Target in den letzten Jahren konfrontiert war, ist es nicht überraschend, dass die Investoren zu einem externen Kandidaten tendierten", sagte Steven Shemesh, Analyst bei RBC Capital Markets. Die Papiere fielen um rund neun Prozent.
Die Blicke der Anleger richteten sich auch auf die Geldpolitik. Am Abend (MESZ) wird zunächst das Protokoll der Juli-Sitzung der US-Notenbank Fed erwartet. Es könnte den Ton für die am Donnerstag startende Notenbankkonferenz in Jackson Hole prägen. Dort wird Fed-Chef Jerome Powell am Freitag eine Rede halten, die von den Anlegern auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik abgeklopft werden dürfte. "Händler befürchten, dass Powell einen restriktiveren Ton anschlagen, die inflationsbedingten Risiken durch Zölle betonen und sich gegen das vom Markt erwartete Ausmaß der Lockerung stemmen könnte", sagte Bas Kooijman, Chef von DHF Capital. Börsianer gehen bislang fest von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September aus.
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