
Frankfurt, 17. Apr (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
15.00 Uhr - Eine Gewinnwarnung des US-Krankenversicherers UnitedHealthUNH.N hat einen Ausverkauf im gesamten Sektor ausgelöst. Die Titel des Unternehmens aus Minnesota brechen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um rund 20 Prozent ein. Die Papiere von Rivalen wie HumanaHUM.N, ElevanceELV.N, CenteneCNC.N und CVSCVS.N verlieren in ihrem Sog zwischen 7,7 und 13,5 Prozent. UnitedHealth rechnet nun für das laufende Geschäftsjahr mit einem bereinigten Gewinn von 26,00 bis 26,50 Dollar je Aktie. Zuvor war der Versicherer von 29,50 bis 30,00 Dollar ausgegangen. Hintergrund sei ein überraschend starker Anstieg der Behandlungskosten – insbesondere im Rahmen des staatlich geförderten Versicherungsprogramms Medicare Advantage für ältere Menschen. Die Branche kämpft seit einiger Zeit mit höheren Ausgaben für die medizinische Versorgung von Medicare-Patienten.
11.09 Uhr - Gewinnmitnahmen haben die Rekordjagd beim GoldpreisXAU= vorläufig gestoppt. Das Edelmetall verbilligt sich um bis zu 0,9 Prozent auf 3312 Dollar je Feinunze. Am Morgen hatte das gern als sicherer Hafen angesteuerte Gold noch ein frisches Allzeithoch von 3357,40 Dollar je Feinunze erzielt. Allein in dieser Woche hat der Goldpreis bislang rund 2,6 Prozent zugelegt. "Die Märkte befinden sich nun in einer abwartenden Haltung, bis weitere Klarheit über die Zollpolitik und die Kommentare der Zentralbanken herrscht," erläutert Heraeus-Edelmetallhändler Alexander Zumpfe. Das veranlasse einige Anleger dazu, Kasse zu machen.
10.37 Uhr - Ein Quartalsumsatz unter den Erwartungen macht HermesHRMS.PA zu schaffen. Die Aktien des französischen Luxustaschenherstellers fallen an der Pariser Börse in der Spitze um 4,2 Prozent. Hermes verbuchte im ersten Quartal ein Umsatzplus von sieben Prozent auf 4,1 Milliarden Euro und blieb damit leicht hinter den Schätzungen zurück. Auch der Rivale LVMHLVMH.PA hatte Anfang der Woche Umsätze unter den Erwartungen gemeldet. Die Aktien von LVMH gehen nach ihren jüngsten Verlusten auf Erholungskurs und liegen am Donnerstag 1,3 Prozent fester.
10.12 Uhr - Nach den deutlichen Vortagesgewinnen machen die Anleger bei SartoriusSATG_p.DE Kasse. Die Titel rutschen zeitweise um 5,6 Prozent auf 202 Euro ab und sind damit schwächster Dax.GDAXI-Wert. Am Mittwoch hatten die Aktien des Labor- und Pharmazulieferers mehr als zehn Prozent zugelegt. Zuwächse zum Jahresauftakt stimmten das Unternehmen trotz der US-Zollpolitik für 2025 zuversichtlich.
09.55 Uhr - Der Dax.GDAXI kann seine Gewinne nicht halten und rutscht ins Minus. Der deutsche Leitindex verliert 0,4 Prozent auf 21.231 Punkte. In den Handel war er bis zu 0,6 Prozent fester gestartet. Bei dem am Nachmittag anstehenden Zinsentscheid der EZB ist eine weitere Lockerung der Geldpolitik laut Börsianern bereits fest eingepreist. Letztlich sei die Zinssenkung wenn überhaupt nur eine kleine Abfederung dessen, was in diesen Tagen aus Washington über den großen Teich in Sachen Handelspolitik zu uns herüberschwappe, meint Jürgen Molnar von RoboMarkets.
09.34 Uhr - Der angehobene Ausblick von Siemens EnergyENR1n.DE macht die Aktien des Elektrotechnikkonzerns begehrt. Die Titel steigen im Dax.GDAXI um bis zu 13,6 Prozent auf ein Allzeithoch von 65,58 Euro. Die Prognose für 2025 sei sehr stark und deutlich besser als erwartet ausgefallen, sagt ein Händler. Auch Jürgen Molnar von RoboMarkets konstatiert: "Siemens Energy überrascht hierzulande mit einem starken Ausblick." Siemens Energy geht davon aus, im Geschäftsjahr 2025 den bereinigten Umsatz in einer Bandbreite von 13 bis 15 Prozent steigern zu können. Bisher waren acht bis zehn Prozent in Aussicht gestellt worden. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten werde nun zwischen vier und sechs Prozent statt zwischen drei und fünf Prozent erwartet.
07.03 Uhr - Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag gibt der EuroEUR= am Donnerstag leicht nach. Die Gemeinschaftswährung verliert bis zu 0,4 Prozent auf 1,1356 Dollar. Am Mittwoch war der Euro noch zeitweise auf 1,1412 Dollar gestiegen. "In einem Umfeld großer Unsicherheit und zunehmender Konjunktursorgen ist zu erwarten, dass im EZB-Rat eine Mehrheit für eine weitere Lockerung der Geldpolitik gefunden werden kann," prognostizieren die Analysten der Helaba. An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass der maßgebliche Einlagensatz um einen Viertelpunkt auf 2,25 Prozent heruntergesetzt wird. Es wäre die siebte Senkung seit Juni 2024. Der Dollar, der angesichts der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zuletzt stark unter Druck stand, macht etwas Boden gut. Der Dollar-Index.DXY steigt um 0,3 Prozent auf 99,660 Punkte. Seit der Ankündigung drastischer Zollerhöhungen durch Trump Anfang April hat die US-Währung gut 4,5 Prozent an Wert verloren.
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