
Washington, 11. Dez. (Reuters) - Die USA wollen weitere, mit Öl aus Venezuela beladene Tanker aufbringen. Dies sagten sechs mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Mit dem Vorgehen solle der Druck auf den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro erhöht werden. Am Mittwoch hatte die US-Küstenwache erstmals einen Tanker vor der Küste des südamerikanischen Landes festgesetzt.
Das neue Vorgehen richtet sich den Insidern zufolge gegen die sogenannte Schattenflotte, die Öl aus mit Sanktionen belegten Staaten nach China transportiert. Die Volksrepublik ist der größte Abnehmer von Rohöl aus Venezuela und dem Iran. Eine Reduzierung oder ein Stopp der venezolanischen Ölexporte würde die Finanzen der Regierung Maduro belasten, da sie die Haupteinnahmequelle des Landes sind. Die Regierung in Caracas hatte die Beschlagnahmung der "Skipper" als Diebstahl bezeichnet.
Am Donnerstag verhängte das US-Finanzministerium neue Sanktionen gegen Venezuela. Ziel seien sechs Öltanker und die dazugehörigen Reedereien. Zudem seien auch drei Neffen der Ehefrau von Präsident Maduro von den Strafmaßnahmen betroffen. Zwei der Neffen waren 2016 in den USA wegen Drogenschmuggels verurteilt und 2022 bei einem Gefangenenaustausch freigelassen worden.
Die Übernahme der "Skipper" durch US-Kräfte hat nach Angaben der Insider bereits erste Folgen. Reeder, Betreiber und Agenturen, die am Transport von venezolanischem Rohöl beteiligt sind, seien in Alarmbereitschaft. Ein Schiffseigner habe die Fahrten von drei bereits beladenen Schiffen mit insgesamt fast sechs Millionen Barrel Öl erst einmal gestoppt, hieß es. In den kommenden Wochen seien weitere Interventionen der USA zu erwarten.