
Jakarta, 02. Okt (Reuters) - In Indonesien kämpfen die Behörden mit radioaktiver Verseuchung in einem Industriegebiet nahe der Hauptstadt Jakarta. Als Ausgangspunkt der Kontamination gilt eine Schrottfabrik ausländischer Investoren. Inzwischen seien an zehn Stellen hohe Strahlenwerte gemessen worden, sagte Umweltminister Hanif Faisol Nurofiq am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor war von sechs Orten die Rede gewesen. Neun Menschen seien der Strahlung ausgesetzt gewesen und erhielten eine spezielle medizinische Behandlung, teilten die Behörden mit. Um die Fabrik sei ein Sperrkreis von fünf Kilometern eingerichtet worden.
Entdeckt wurde die Verseuchung mit Cäsium-137 erstmals im August in einer für die USA bestimmten Schiffsladung Garnelen. Der US-Lebensmittelbehörde zufolge wurde der Stoff vergangene Woche auch in einer Lieferung von Gewürznelken gefunden. Der Industriepark, in dem sich mehr als 270 Firmen befinden, sei jedoch weiter in Betrieb, stehe aber unter strenger Beobachtung.
Indonesien verfügt weder über Atomwaffen noch über Atomkraftwerke. Cäsium-137 gelangt nach Angaben der US-Behörden hauptsächlich durch Atomtests oder Unfälle wie in Tschernobyl und Fukushima in die Umwelt.