Tokio, 04. Sep (Reuters) - Nach der EU kommt auch die Umsetzung des Handelsdeals zwischen den USA und Japan voran. Die Gespräche befänden sich in der Endphase, sagte ein Vertreter der japanischen Regierung am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Eine entsprechende Verfügung von US-Präsident Donald Trump werde innerhalb von zehn bis 14 Tagen erwartet. Das ist vor allem für die in Japan wichtige Autoindustrie bedeutend. Denn dann dürfte der US-Zollsatz auf 15 Prozent statt der bisherigen 27,5 Prozent sinken. Dies dürfte bis Ende des Monats in Kraft treten, so der Insider. Der genaue Zeitpunkt hänge von der endgültigen Entscheidung Trumps ab. Autos aus Japan machen mehr als ein Viertel des Exportvolumens Richtung USA aus.
Der japanische Chefunterhändler Ryosei Akazawa reiste am Donnerstag nach Washington. "Sobald Minister Akazawa in Washington ankommt, ist das Ziel, den Präsidialerlass schnell zu erhalten", so der japanische Regierungsvertreter. Der Erlass soll dem Insider zufolge auch weitere Punkte des im Juli geschlossenen Handelsabkommens umfassen. Dazu zählten Japans Zusagen, mehr Reis aus den USA zu importieren, sowie zum Kauf von in den USA hergestellten Flugzeugen.
Angestrebt wird auch eine Erklärung beider Länder. Darin sollen die Regeln für ein zugesagtes japanisches Investitionspaket in Höhe von 550 Milliarden Dollar in den USA beschrieben werden. Es soll in Form von Beteiligungen, Krediten und Garantien von japanischen Staatsbanken angegangen werden.
Die USA importierten 2024 aus Japan Fahrzeuge und Autoteile im Wert von über 55 Milliarden Dollar, während nur etwas mehr als zwei Milliarden Dollar aus den USA nach Japan exportiert wurden. Die USA sind für Japan insgesamt der wichtigste Exportmarkt.
Die Europäische Union hatte sich im August bereits mit den USA auf ein Rahmenabkommen zur Umsetzung des Handelsabkommens verständigt, das ähnlich strukturiert ist wie das japanische. Für europäische Autoexporte werden künftig 15 Prozent fällig. Das soll rückwirkend zum 1. August gelten.