Brüssel/Edinburgh, 27. Jul (Reuters) - Die USA und die EU haben sich bisher nicht auf ein Handelsabkommen verständigt. Dies könnte aber nach dem Gespräch mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen anders sein, sagte US-Präsident Donald Trump am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Schottland. Es gebe eine gute Chance, dass es zu einer Einigung komme. "Wir werden das wahrscheinlich in einer Stunde wissen." Trump deutete an, dass die EU nicht mit weniger als 15 Prozent US-Zöllen rechnen könnten.
Der Republikaner bekräftigte, die Chancen für eine Einigung stünden bei 50 Prozent. Es gebe noch einige Knackpunkte. Er wolle einen fairen Handel mit Europa. Trump warf der EU vor, ihre Märkte abzuschotten. Sobald es eine Verständigung gebe, werde diese auf Jahre gelten.
Das Treffen mit von der Leyen findet auf Trumps Golfplatz in Turnberry statt, südwestlich von Glasgow gelegen. Trump droht der EU mit pauschalen Zöllen von 30 Prozent, sollte es keinen Kompromiss geben. Die Europäische Union will nach eigenen Angaben die US-Zölle für bestimmte Branchen - 50 Prozent auf Stahl und Aluminium sowie 25 Prozent auf Autos und Autoteile - aus der Welt schaffen.
Trump stört sich an den großen Defiziten der Vereinigten Staaten im Handel mit zahlreichen anderen Ländern und Regionen wie China, Japan oder der EU. Mit den Zöllen will er die Defizite verringern und Steuersenkungen in den USA gegenfinanzieren. Mit Japan hat Trump gerade ein Abkommen abgeschlossen, das Zölle von 15 Prozent sowie zahlreiche weitere Zugeständnisse Japans vorsieht.