Der Goldpreis (XAU/USD) handelt am Montag mit einer positiven Tendenz zum zweiten Mal in Folge, obwohl es an bullischer Überzeugung mangelt und er in einer seit mehreren Wochen bestehenden Handelsspanne gefangen bleibt. Bedenken über die wirtschaftlichen Auswirkungen höherer US-Zölle halten die Anleger in Alarmbereitschaft und wirken weiterhin als Rückenwind für das sichere Edelmetall. Darüber hinaus bleibt der US-Dollar (USD) unter seinem höchsten Stand seit dem 23. Juni, den er in der vergangenen Woche erreicht hat, und bietet zusätzliche Unterstützung für die Ware.
Die wachsende Akzeptanz, dass die US-Notenbank die Zinssätze nicht senken wird, angesichts der Beweise, dass die steigenden Importsteuern der Trump-Administration auf die Verbraucherpreise durchschlagen, begrenzt den nicht verzinslichen Goldpreis. Darüber hinaus erfordert die jüngste seitwärts gerichtete Preisbewegung Vorsicht für die XAU/USD-Bullen und es ist ratsam, auf starke Anschlusskäufe zu warten, bevor man sich für eine weitere Aufwärtsbewegung positioniert. In Ermangelung relevanter US-Makrodaten am Montag könnten Handelsnachrichten weiterhin den Edelmetallmarkt beeinflussen.
Aus technischer Sicht dürfte jede anschließende Aufwärtsbewegung auf starken Widerstand im Bereich von 3.365-3.366 USD oder der oberen Grenze der kurzfristigen Handelsspanne stoßen. Ein überzeugender Durchbruch durch diese Barriere würde als wichtiger Auslöser für die Bullen angesehen werden und den Goldpreis auf die runde Marke von 3.400 USD heben. Der positive Momentum könnte sich weiter in Richtung des nächsten relevanten Hürdenbereichs bei 3.434-3.435 USD ausdehnen.
Auf der anderen Seite könnte der Bereich von 3.325-3.322 USD einige Unterstützung vor der runden Marke von 3.300 USD bieten. Ein gewisser Anschlussverkauf unterhalb des Bereichs von 3.283-3.282 USD sollte den Weg für tiefere Verluste ebnen und den Goldpreis auf das Juni-Tief im Bereich von 3.248-3.247 USD ziehen. Das Versagen, die genannten Unterstützungsniveaus zu verteidigen, könnte die kurzfristige Tendenz zugunsten bärischer Händler verschieben.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.