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Verband: Trumps Brasilien-Zölle haben Folgen für deutschen Kaffeemarkt

ReutersJul 11, 2025 10:28 AM
  • Kaffeeverband: Warenströme könnten sich verändern
  • Analyst: Folgen für die Kaffeepreise ist unklar

- Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten hohen Zölle für Importe aus Brasilien beschäftigen auch die deutschen Kaffeehersteller. "Kaffee ist ein globales Produkt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes, Holger Preibisch, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Sollten die angekündigten US-Zölle von 50 Prozent auf brasilianische Einfuhren am 1. August in Kraft treten, seien indirekte Auswirkungen auf den deutschen Markt zu erwarten. "Durch die Zölle wird das Angebot von Kaffee nicht knapper, vielmehr werden die Warenströme sich verändern", sagte Preibisch. Die USA seien der größte Einzelmarkt für Kaffee-Importe weltweit, Deutschland folge auf Platz zwei.

Ob deutsche Kaffeetrinker mit höheren Preisen rechnen müssen, ist Experten zufolge offen. "Der Einfluss der US-Zölle auf die börsengehandelten Kaffeepreise ist nicht eindeutig", sagte Commerzbank-Ökonom Carsten Fritsch. Das von den USA weniger nachgefragte Angebot aus Brasilien könnte auf den Preisen lasten, falls die Nachfrage in den USA wegen der höheren Preise zurückgehe. Zudem könne die wegen der Zölle schwächere Landeswährung Real dazu führen, dass mehr Kaffee aus Brasilien auf den Markt gelange. "Sollten die US-Konsumenten dagegen bereit sein, das höhere Preisniveau ohne Abstriche bei der Nachfrage zu zahlen, könnte die zusätzliche US-Nachfrage nach Kaffee außerhalb Brasiliens die Kaffeepreise an den Börsen steigen lassen", sagte Fritsch.

Werden brasilianische Lieferungen durch Strafzölle in den USA unattraktiver, ist davon auszugehen, dass US-Importeure vermehrt auf andere Ursprungsländer ausweichen, erwartet der Deutsche Kaffeeverband. Gleichzeitig könnte sich Brasilien als Reaktion auf die US-Zölle verstärkt nach alternativen Absatzmärkten umschauen – etwa in Europa. "Diese Umverteilung hat auf den globalen Kaffeemarkt sicherlich Auswirkungen", sagte Preibisch.

Brasilien ist den Verbandsangaben zufolge seit Jahrzehnten der bedeutendste Kaffeelieferant Deutschlands. Mehr als 30  Prozent der deutschen Rohkaffee-Importe stammen demnach aus dem südamerikanischen Land – Tendenz steigend. "Entsprechend hat jede Veränderung in den brasilianischen Exportströmen unmittelbare Relevanz für den deutschen Markt", sagte Preibisch.

Den US-Verbrauchern drohen drastische Preissteigerungen bei täglichen Grundnahrungsmitteln wie Kaffee und Orangensaft, wenn Trump wie angedroht Importe aus Brasilien mit Zöllen von 50 Prozent belegt. Diese würden die Lieferung von brasilianischem Kaffee in die USA zum Erliegen bringen, warnten Experten und Händler. Weder US-Röster noch brasilianische Exporteure könnten die durch den Zoll entstehende Preisdifferenz überbrücken.

In keinem Land wird so viel Kaffee getrunken wie in den USA. Etwa ein Drittel des so beliebten Getränks kommt aus Brasilien in die USA. Das südamerikanische Land lieferte 2024 nach Angaben seiner Exporteursvereinigung Cecafe 8,14 Millionen 60-Kilogramm-Säcke in die USA. "Wir werden nach anderen Märkten suchen müssen, vielleicht Deutschland", erklärte der Kaffeeproduzent Paulo Armelin, der direkt an US-Röster verkauft.

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