27. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um die Krisen in Nahost. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
21.56 Uhr - Israel hat während des zwölftägigen Luftkriegs mit dem Iran nach eigenen Militärangaben mehr als 30 ranghohe Sicherheitsvertreter und elf Atomwissenschaftler getötet. "Das hat dem iranischen Atomprogramm einen schweren Schlag versetzt", sagt ein hochrangiger israelischer Militärvertreter. Die Fähigkeit des Landes, einen Atomwaffe herzustellen, sei neutralisiert worden.
15.07 Uhr - Kanzler Friedrich Merz lehnt eine dauerhafte israelische Kontrolle des Gazastreifens ab. "Wenn von Teilen der israelischen Regierung gefordert wird, den Gazastreifen dauerhaft zu besetzen und damit eine Zweistaatenlösung faktisch unmöglich zu machen, dann stößt das nicht auf die Zustimmung der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Regierung", sagt er der "Süddeutschen Zeitung". Man unterstütze Israel "so gut, wie wir können, vor allem mit zivilen Gütern, mit unseren guten Kontakten in der Region". Dabei behalte man sich kritische Anmerkungen vor, "wenn nötig auch öffentlich". Die Frage, ob Deutschland Israel Waffen wegen seiner Kriegsführung im Gazastreifen nicht liefere, sagt Merz, dass er diese Frage im Augenblick nicht beantworten müsse. Es gebe auch keinen Termin für einen Besuch von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Der Internationale Gerichtshof hat Haftbefehl gegen Netanjahu erlassen.
15.04 Uhr - Kanzler Friedrich Merz sieht einen Erfolg der israelischen und amerikanischen Angriffe auf iranische Atomanlagen, ist aber zurückhaltend in der Einschätzung der entstandenen Zerstörungen. "Das können wir heute nicht abschließend beurteilen", sagt er der "Süddeutschen Zeitung". Aber es sei "in jedem Fall" ein Erfolg, wenn es zu substanziellen Verhandlungen mit Iran komme, so wie es Teheran erstmals seit langer Zeit wieder anbiete. "Es ist ein Erfolg, wenn ernsthaft über das Atomwaffenprogramm gesprochen und hier möglicherweise auch eine Verabredung getroffen wird." Iran habe vermeintliche Verhandlungen zu lange dafür genutzt, um sein Atomwaffenprogramm voranzutreiben. Er wolle keine Aussage darüber treffen, ob das Vorgehen bei den Angriffen völkerrechtskonform gewesen sei.