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Ökonomen warnen: Ölpreis kann bei Hormus-Blockade auf 120 Dollar steigen

ReutersJun 23, 2025 6:33 AM

- Ökonomen warnen vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen im Falle einer Blockade der für den Öltransport wichtigen Straße von Hormus durch Iran. Der Ölpreis für die Nordseesorte Brent könne dann binnen kurzer Zeit auf 120 Dollar pro Barrel (159 Liter) klettern, schrieben die Ökonomen Robin Winkler und Marc Schattenberg von Deutsche Bank Research in einer am Montag veröffentlichten Kundennotiz. In Deutschland und der Euro-Zone würde ein Anstieg dieser Größenordnung die Einfuhrkosten um etwa ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen. Das lasse auch die Inflationsrate kurzfristig um etwa einen Prozentpunkt steigen. "Die derzeitige Konjunkturerholung würde abbrechen", warnen die beiden Experten.

Angesichts zunehmender Versorgungsängste verteuerte sich BrentLCOc1 zu Wochenbeginn kurzzeitig um 5,7 Prozent auf 81,40 Dollar. Die USA griffen am Wochenende iranische Atomanlagen an. Teheran könnte als Reaktion die Straße von Hormus blockieren: Durch die Meerenge entlang der Südküste des Irans werden etwa 19 Millionen Barrel Öl täglich transportiert.

Für Volkswirtschaften in Europa und Asien bedeute ein Ölpreisschock einen stärkeren konjunkturellen Gegenwind als für die USA, die seit einem Jahrzehnt ein Nettoölexporteur sei. "Doch auch in den USA würde die Inflation in diesem Risikoszenario wieder spürbar anziehen", betonten Winkler und Schattenberg.

Die Auswirkungen eines höheren Ölpreises auf die Weltwirtschaft dürften davon abhängen, wie lange der Rohstoff so teuer bleibt. "Sollten die Preise nur für einige Tage oder auch ein paar Wochen auf dem erhöhten Niveau bleiben und sich der Markt dann beruhigen, wäre die Weltwirtschaft vermutlich ausreichend resilient und würde in der Lage sein, mit dem derzeit moderaten Wachstum fortzufahren", sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. "Hält der Energiepreisschock jedoch ein halbes Jahr oder länger an, ist mit einer globalen Stagflation oder gar Rezession zu rechnen."

Ein Energiepreisschock dürfte die Zentralbanken vor erhebliche Herausforderungen stellen. Selbst wenn dieses Ereignis die USA und die Euro-Zone in eine Rezession führen würde, dürften die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen nur geringfügig senken, "aus Furcht davor, dass sie an Glaubwürdigkeit beim Kampf gegen die Inflation verlieren", sagte de la Rubia.

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