Gold ist als sicherer Hafen sehr gefragt. Dies gilt in diesen Tagen umso mehr, als andere vermeintlich sichere Häfen wie der US-Dollar und/oder US-Staatsanleihen aufgrund der erratischen Politik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump an Attraktivität verloren haben, stellt Barbara Lambrecht, Rohstoffanalystin der Commerzbank, fest.
"Auch die EZB hat sich kürzlich mit der Frage beschäftigt, was der rekordverdächtige Goldmarkt über die Risikowahrnehmung an den Finanzmärkten aussagt. Die Attraktivität einer Anlage in Gold in unsicheren Zeiten liegt auch darin, dass es kein Gegenparteirisiko gibt (wenn Gold in physischer Form gehalten wird), während das Angebot begrenzt und unelastisch ist, wodurch der innere Wert von Gold erhalten bleibt."
"Die EZB stellt fest, dass die Anleger in letzter Zeit eine starke Präferenz für Gold Futures mit physischer Lieferung gezeigt haben. Infolgedessen sind die Gold-Beteiligungen an der COMEX nach Angaben von Bloomberg von Anfang Dezember bis Anfang April um 150% auf ein neues Rekordhoch von 45 Millionen Unzen gestiegen."
"Die Anleger in der Eurozone sind auch über Derivate in Gold engagiert: Deren Bruttonominalwert ist seit November letzten Jahres um 58% auf 1 Billion Euro Ende März gestiegen. Ein beträchtlicher Teil davon sind OTC-Transaktionen, die immer ein erhöhtes Risiko des Ausfalls der Gegenpartei mit sich bringen."