01. Mai (Reuters) - Die für Samstag vorgesehenen Gespräche zwischen dem Iran und den USA über das Atomprogramm der Islamischen Republik sind nach Angaben des Vermittlers Oman verschoben worden. Das habe logistische Gründe, schrieb Außenminister Badr Albussaidi am Donnerstag auf der Plattform X. Ein neues Datum würde mitgeteilt, sobald es feststünde. Ein iranischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Gespräche sollten zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden. Das sei aber abhängig vom Verhalten der USA. US-Sanktionen seien in der Diplomatie zur Lösung des Atomstreits nicht hilfreich. Der Iran werde sich ernsthaft und entschlossen an ergebnisorientierten Verhandlungen mit den USA beteiligen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums staatlichen Medien zufolge. Aus den USA verlautete von einem Insider, dass die Vereinigten Staaten die Teilnahme an Gesprächen am Samstag in Rom nie bestätigt hätten. Ein Datum müsse erst noch festgelegt werden.
Am Freitag beraten Vertreter des Irans und der drei europäischen Staaten Frankreich, Großbritannien und Deutschland in Rom über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik. Die sogenannten E3 haben wie Russland, die USA und China 2015 das Atomabkommen mit dem Iran unterzeichnet. Es läuft im Oktober aus. Diplomaten zufolge hatte der Iran vorgeschlagen, sich mit den E3 zu treffen, bevor seine Gespräche mit den USA über ein neues Abkommen wieder aufgenommen werden. Nach Angaben des Oman waren diese für Samstag vorgesehen.
US-Präsident Donald Trump hat einen Angriff auf den Iran nicht ausgeschlossen, sollte es zu keiner Einigung kommen. Am Mittwoch verhängten die USA weitere Sanktionen gegen den Iran. Trump wolle maximalen Druck auf den Iran ausüben, indem die Ölexporte des Landes auf Null reduziert würden und das Land an der Entwicklung von Atomwaffen gehindert würde.
Westliche Staaten werfen der Regierung in Teheran vor, nach einer Atomwaffe zu streben. Der Iran hat immer wieder erklärt, dies nicht zu tun und die Atomkraft nur zu friedlichen Zwecken zu nutzen. Die USA sind unter Trump 2018 aus dem Abkommen von 2015 ausgestiegen und haben ihre eigenen Sanktionen wieder verhängt. Der Iran hat daraufhin 2019 wie angekündigt schrittweise gegen die Auflagen zur Uran-Anreicherung verstoßen. Die anderen Länder haben an dem Abkommen festgehalten, das den Bau von Atombomben durch den Iran verhindern soll.