Dubai, 30. Apr (Reuters) - Vertreter des Irans und der drei europäischen Staaten Frankreich, Großbritannien und Deutschlands (E3) beraten am Freitag über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik. Die Gespräche würden in Rom stattfinden, sagte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Mittwoch staatlichen iranischen Medien zufolge. Zwei Diplomaten erklärten ebenfalls, dass die Beratungen am Freitag in der italienischen Hauptstadt geplant seien.
Erst am Montagabend hatte Frankreich vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) mit der Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen gegen den Iran gedroht, sollte es keine Einigung über das iranische Atomprogramm geben. Seine Regierung werde da nicht zögern, sagte der französische Außenminister Jean-Noel Barrot. Frankreich, Deutschland und Großbritannien - die sogenannten E3 - haben wie Russland, die USA und China 2015 das Atomabkommen mit dem Iran unterzeichnet. Es läuft im Oktober aus.
Diplomaten zufolge hatte der Iran vorgeschlagen, sich mit den E3 zu treffen, bevor seine Gespräche mit den USA über ein neues Abkommen wieder aufgenommen werden. Deren Fortsetzung ist nach Angaben des Vermittlers Oman für Samstag vorgesehen. US-Präsident Donald Trump hat einen Angriff auf den Iran nicht ausgeschlossen, sollte es zu keiner Einigung kommen.
Westliche Staaten werfen der Regierung in Teheran vor, nach einer Atomwaffe zu streben. Der Iran hat immer wieder erklärt, er strebe nicht nach Atomwaffen und nutze die Atomkraft nur zu friedlichen Zwecken.
Die USA sind unter Trump 2018 aus dem Abkommen von 2015 ausgestiegen und haben ihre eigenen Sanktionen wieder verhängt. Der Iran hat daraufhin 2019 wie angekündigt schrittweise gegen die Auflagen zur Uran-Anreicherung verstoßen. Die anderen Länder haben an dem Abkommen festgehalten, das den Bau von Atombomben durch den Iran verhindern soll.