Frankfurt, 01. Mai (Reuters) - Aus Furcht vor einem Absatzeinbruch bei einem Abnehmmittel nehmen Anleger bei Eli LillyLLY.N Reißaus. Die Aktien des US-Pharmakonzerns fielen am Donnerstag zeitweise um mehr als elf Prozent und steuerten auf den größten Tagesverlust seit der Finanzkrise von 2008 zu.
Der Versicherer CVSCVS.N will künftig die Kosten für das Medikament "Zepbound" nicht mehr übernehmen. Das Konkurrenz-Produkt "Wegovy" bleibe aber im Katalog der erstattungsfähigen Arzneien, weil CVS mit dem dänischen Anbieter Novo Nordisk NOVOb.CObessere Konditionen ausgehandelt habe. Die beiden anderen großen Versicherer UnitedHealthUNH.N und CignaCI.N reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage, ob sie einen ähnlichen Schritt planten.
Portfoliomanager Kevin Gade vom Vermögensverwalter Bahl & Gaynor rechnet zwar nicht mit einem unmittelbaren Absatzeinbruch, weil Ärzte und Patienten "Zepbound" der Konkurrenz vorzögen. Allerdings könnte es zu einem verschärften Preiskampf zwischen Lilly und Novo kommen. Lilly hatte den Preis für eine monatliche Dosis von "Zepbound" vor einigen Monaten von 499 auf 349 Dollar gesenkt. Dem Branchendienst IQVIA zufolge beherrscht der Konzern derzeit mehr als 60 Prozent des US-Marktes für Abnehmmedikamente.
Eli Lilly gab am Donnerstag außerdem Quartalsergebnisse bekannt. Umsatz und Gewinn lagen zwar mit 12,73 Milliarden Dollar beziehungsweise 3,34 Dollar je Aktie über den Markterwartungen. Die "Zepbound"-Erlöse blieben wegen der jüngsten Preissenkungen aber leicht hinter den Erwartungen zurück. Außerdem senkte Lilly das Gewinnziel für das Gesamtjahr auf 20,78 bis 22,25 von 22,50 bis 24 Dollar je Aktie.
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