Berlin, 30. Apr (Reuters) - Die deutsche Autoindustrie hat erleichtert auf Ausnahmen von den neuen Zöllen von US-Präsident Donald Trump reagiert. Die US-Regierung sende ein grundsätzlich richtiges Signal, es sei aber nur ein kleiner Schritt, sagte die Präsidentin des Branchenverbands VDA, Hildegard Müller, am Mittwoch in Berlin. "Die Maßnahmen bleiben allerdings deutlich hinter den Notwendigkeiten zurück und verringern die erlassenen Zölle nur sehr geringfügig. Die vorgelegte Entlastung bei bestimmten Autoteilen für in den USA hergestellte Fahrzeuge soll außerdem auf zwei Jahre befristet sein." Viele rechtliche und praktische Fragen blieben offen.
Positiv wertete die deutsche Auto-Lobby die Rücknahme von Doppelbelastungen bei den neuen Zöllen - beispielsweise auf US-Importe aus Mexiko und Kanada und dann noch Stahl oder Aluminium. "Dennoch bleibt die zusätzliche Belastung enorm. Der Versuch, eine politische Einigung zu finden, mit der die zusätzlichen 25-Prozent-Zölle auf Fahrzeuge und Komponenten nachhaltig beseitigt werden, bleibt also entscheidend", so Müller. Denn auch mit den neuen Ankündigungen müssten deutsche Hersteller, die aus Europa in die USA liefern, weiterhin insgesamt 27,5 Prozent Zölle auf Pkw zahlen.
Unternehmen bräuchten dringend mehr Klarheit, betonte die VDA-Chefin. "Angesichts der global und gerade auch in Nordamerika stark verwobenen automobilen Lieferketten bedeuten die zusätzlichen Zölle auf bestimmte Komponenten, die am 3. Mai in Kraft treten sollen, weiterhin erhebliche Herausforderungen und Belastungen für die Hersteller und Zulieferer auf beiden Seiten des Atlantiks." Auch der bürokratische Aufwand sei enorm.