Warren Buffett nennt Gründe für Rückzug

Investing.com - Ein Generationenwechsel bei Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa): Warren Buffett zieht sich nach rund sechs Jahrzehnten als CEO des US-Konglomerats zum Jahresende zurück. Die Entscheidung hatte der 94-Jährige bereits Anfang Mai auf der Hauptversammlung bekannt gegeben. Gegenüber dem Wall Street Journal äußerte er sich nun erstmals ausführlicher zu den Beweggründen.

Einen konkreten Auslöser habe es nicht gegeben, sagte Buffett. Vielmehr sei bei ihm ab einem gewissen Punkt das Alter spürbar geworden. „Wie weiß man eigentlich, wann man alt wird?“, so Buffett. Erst mit etwa 90 Jahren habe er körperlich erste Anzeichen bemerkt - etwa ein nachlassendes Gleichgewicht oder gelegentliche Erinnerungslücken bei Namen. Die Entwicklung sei „unumkehrbar“.

Als Nachfolger an der Spitze von Berkshire Hathaway wurde Greg Abel benannt, der bereits seit Längerem als Favorit für die Position galt. Buffett bezeichnete ihn als „seltenes Talent“ und lobte insbesondere seine Effizienz im Tagesgeschäft: Abel erledige in einem zehnstündigen Arbeitstag deutlich mehr, als er selbst es könne. „Er bringt Dinge voran, trifft Entscheidungen, wo nötig, und unterstützt, wo Hilfe gebraucht wird“, so Buffett.

Es sei auf Dauer nicht fair gewesen, Abel nicht die Führung zu überlassen. „Je mehr Jahre Berkshire von Greg bekommt, desto besser“, betonte er.

Trotz des Rückzugs will Buffett dem Unternehmen in Krisenzeiten weiterhin beratend zur Seite stehen. Seine Fähigkeit zur Bewertung von Märkten und Unternehmen sieht er nicht beeinträchtigt. „Wenn der Markt in Panik gerät, bin ich noch nützlich - ich werde nicht nervös, wenn Kurse fallen.“

Mit Blick auf die hohe Liquidität im Konzern - zuletzt rund 348 Milliarden US-Dollar - verwies Buffett darauf, dass Abel künftig stärker entscheiden werde, wohin das Kapital fließen soll. „Er wird Ideen haben, wie das Geld sinnvoll investiert werden kann.“

Die offizielle Übergabe soll zum Jahreswechsel erfolgen. Der Markt nahm die Nachricht mit Fassung - nicht zuletzt, weil Abel intern längst als gesetzt galt.

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